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Besucher schauen sich im Hof des Bundeskanzleramtes in Berlin einen Hubschrauber der Bundespolizei an.

© dpa/Ralf Hirschberger

Tage der offenen Tür der Bundesregierung: Auf ein Wort mit Merkel und Khedira

14 Ministerien und das Bundespresseamt öffnen an diesem Wochenende ihre Pforten für Besucher, am Sonntag locken zwei besonders prominente Gastgeber.

Berlin, Samstagvormittag: Viele Polizeiwagen und eine lange Schlange vor dem Eingang des Bundesgesundheitsministeriums. Kinder quengeln, an die Wartenden werden Luftballons und alkoholfreie Cocktails verteilt. Durch die rechte Tür rückt die Schlange weiter in das Gebäude hinein: Alle Besucher müssen durch die Sicherheitskontrolle. Auf der linken Seite strömen Menschen aus dem Ministerium, teilweise mit drei oder vier „Goodiebags“, gefüllt mit Informationsmaterial.

Der Eintritt zum Tag der offenen Tür der Bundesregierung ist frei, jedoch müssen Besucher Geduld mitbringen: Gegen halb zwölf beträgt die Wartezeit etwa 20 Minuten. Im Ministerium tönt die Musik von „Frag doch mal die Maus.“ In der großen Empfangshalle gibt es viele Informationsstände: Vom Pflegestärkungsgesetz über Drogen und Sucht bis hin zur unabhängigen Patientenberatung. Felix Vieth von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung betreut den Organspendeausweis-Stand und ist mit der Resonanz zufrieden: „Es kommen vor allem ältere Menschen, die sich fragen, ob sie überhaupt einen Ausweis brauchen.“ Viele Besucher füllen direkt am Stand einen aus.

Auch der Minister hat einen inneren Schweinehund

Währenddessen erzählt Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) von seinem inneren Schweinehund. Auch er habe einen, doch vor allem seine Kinder halten ihn auf Trab. „Aber ein bisschen mehr kann ich schon machen“, erzählt er den Zuhörern. Passend dazu können Besucher den Parcours „Immer am Ball bleiben“ mit verschiedene Stationen absolvieren, wie Ballgymnastik oder Dosen werfen. Fitnesstrainer wie Sören Lucan geben Gesundheitstipps. „Mein Stand ist immer gut besucht“, sagt Lucan. Im Außenbereich können Kinder Kuscheltiere in der „Teddy-Klinik“ operieren, Torwandschießen oder Minigolfen.

In der Bundespressekonferenz können Besucher in die Rolle von Journalisten schlüpfen. Bei der Fragestunde am Vormittag war Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) zu Gast. Nach einer kurzen Einführung in die Spielregeln einer Pressekonferenz stellte sie die aktuelle wirtschaftliche Situation vor. Anschließend beantwortete sie 45 Minuten lang Zuschauerfragen – und musste sich auch mal Zweifel an ihrer Kompetenz anhören. Die Fragen drehten sich vor allem um die Dieselaffäre und Air Berlin. Die Besucher erfuhren zudem, dass es bei Zypries daheim Smartphones, Tablets und Laptops gibt und dass die Ministerin in einer Altbau-Mietwohnung lebt.

„Es fühlt sich richtig an, Schluss zu machen“, sagt Zypries zu ihrem angekündigten Rücktritt nach der Bundestagswahl. Die Besucherreaktionen sind positiv: „Ich finde es toll, dass sich die Politiker unseren Fragen stellen, das ist mir für die Bundestagswahl extrem wichtig“, resümiert Anna Horn. Die 25-Jährige gehörte zu den wenigen jungen Menschen, die eine Frage stellten. Manche Besucher reisten für den Tag der offenen Tür von weiter her an, teilweise aus Greifswald oder Münster.

Das Bundespresseamt empfängt die Besucher mit einem roten Teppich: Neben Konzerten im Außenbereich gibt es Ausstellungen über die Regierungskommunikation seit 1949. Besucher können sich eine Zeitung vom Tag ihrer Geburt ausdrucken lassen. Insgesamt kamen am Samstag mehrere tausend Besucher.

Beim zweiten Tag der offenen Tür am Sonntag dürften der um 14 Uhr beginnende Rundgang von Angela Merkel durchs Kanzleramt und ihr Gespräch mit Sami Khedira besonders viele Neugierige anlocken.

Mehr Informationen unter www.bundesregierung.de.

Laura Weigele

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