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Berlin: Tagesspiegel-Obdachlosenprojekt: Hilfe für die Ärmsten

Es ist ein stolzer Betrag, den die Tagesspiegel-Leser in diesem Winter für Obdachlose gespendet haben: Weit über eine halbe Million Mark kam zusammen für die zehn Projekte, die seit Anfang Dezember 2000 im Berlin-Teil vorgestellt wurden. Die beiden Wohnprojekte, das Kältehilfe-Telefon, das Gesundheits- und Kulturzentrum, die Suppenküche, das Nachtcafé, die Tagesstätte, die Anlaufstelle für Straßenkinder, die Zufluchtswohnung für türkische Mädchen, der Bus der Treberhilfe: Mitarbeitern dieser Projekte überreichte Tagesspiegel-Geschäftsführer Rolf Aschermann am Freitagnachmittag Spendenschecks über je 57 600 Mark.

Es ist ein stolzer Betrag, den die Tagesspiegel-Leser in diesem Winter für Obdachlose gespendet haben: Weit über eine halbe Million Mark kam zusammen für die zehn Projekte, die seit Anfang Dezember 2000 im Berlin-Teil vorgestellt wurden. Die beiden Wohnprojekte, das Kältehilfe-Telefon, das Gesundheits- und Kulturzentrum, die Suppenküche, das Nachtcafé, die Tagesstätte, die Anlaufstelle für Straßenkinder, die Zufluchtswohnung für türkische Mädchen, der Bus der Treberhilfe: Mitarbeitern dieser Projekte überreichte Tagesspiegel-Geschäftsführer Rolf Aschermann am Freitagnachmittag Spendenschecks über je 57 600 Mark.

Der große Saal des Kreuzberger "Zentrums für Gesundheit und Kultur gegen Ausgrenzung und Armut" - kurz "Gitschiner 15" - sei ein idealer Ort für die Übergabe der Spenden, sagte Aschermann. Das vor drei Monaten von der Heilig-Kreuz-Kirchengemeinde und der AG Leben mit Obdachlosen gegründete Zentrum erhält dank der Tagesspiegel-Leser eine Anschubfinanzierung. In der medizinischen Ambulanz sind Medikamente und Verbandstoffe immer knapp. Endlich können Geräte für die Holz- und die Fotowerkstatt eingekauft werden. Das renovierte Haus in der Gitschiner Straße 15 sei eine "schöne Hülle", in die noch viel investiert werden müsse.

Als die Höhe der Spenden bekannt gegeben wurde, ging ein Raunen durch den Raum und ein Lächeln über die Gesichter der Sozialarbeiter. Und dann begann auch schon das große Rechnen. "57 600 Mark - das wären die Telefonkosten für fünf Jahre", sagte Hartmut Mund vom Kälte-Telefon. In den kalten Monaten ruft er allabendlich rund 100 Berliner Notübernachtungen und Nachtcafés an, um zu fragen, wo noch ein Platz frei ist. Zwischendurch erkundigen sich Obdachlose und die Mitarbeiter des Kälte-Busses der Stadtmission nach freien Plätzen. Kurz nachdem im Dezember im Tagesspiegel der Bericht über das Kälte-Telefon erschienen war, kam ein überraschender Anruf: Ein Leser wollte zwei Kartons mit Hundefutter in Dosen spenden - für die Notübernachtung in der Seydlitzstraße, die, wie berichtet, Tiere von Obdachlosen mit aufnimmt. Sachspenden erreichten auch die Suppenküche des Fanziskanerklosters in Pankow, die Mädchenwohnung "Papatya" und andere Projekte. Oft brachten die Spender die Sachen selber vorbei - und blieben auf eine Tasse Kaffee und ein Gespräch.

Für die Tagesstätte für Wohnungslose in der Meteorstraße (Reinickendorf) ist die Spende ein Hoffnungszeichen in der Not. Das Bezirksamt hat dem Treff Zuschüsse gestrichen - eine von drei Sozialarbeiterinnen musste entlassen werden. Statt bislang fünf Tage in der Woche hat die Wärmestube, in der es auch Sozialberatung und eine Hygienestation gibt, nur noch vier Tage geöffnet. Mit dem Geld soll eine neue Küchenzeile und ein Satz Stühle für einen der drei Container des Projekts gekauft werden.

Bei der Tagesspiegel-Aktion für Obdachlose gehe es bei weitem nicht nur um materielle Werte, sagte ein Sprecher des Diakonischen Werkes, das das Kälte-Telefon mitträgt. Wenn eine Zeitung den auf der Straße lebenden Menschen so viel Aufmerksamkeit widme, sei das ein Signal für die ganze Stadt: Es werden Schicksale und der Kampf der Obdachlosen um ein Leben in Würde "an die Öffentlichkeit gebracht und nicht wie üblich ausgegrenzt". Der Dank der Projekte ging an die Leser des Tagesspiegels, die sich von diesen Geschichten berühren ließen und spendeten. Die Redaktion schließt sich diesem Dank ganz herzlich an.

In den nächsten Monaten entscheiden die geförderten Einrichtungen, wie sie die Spenden genau verwenden möchten. Dem Spendenverein des Tagesspiegels werden sie darüber Rechenschaft ablegen. Die Spender sollen im Herbst - kurz bevor die nächste Aktion beginnt - durch eine kleine Artikelserie erfahren, wie sehr sie mit ihrem Engagement geholfen haben.

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