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Berlin: Tanz um den Stellenpool

Grüne: Behörde arbeitet uneffektiv

Umstritten ist die Arbeit des Stellenpools seit seiner Gründung vor 18 Monaten. Eine „ernüchternde Bilanz“ hat jetzt der Haushaltsexperte von Bündnis 90/Grüne, Oliver Schruoffeneger, gezogen. Er spricht von einer „grottenschlechten“ Vermittlungsquote. Im Stellenpool sind seit Mai 2004 die überzähligen Beschäftigten aus den Verwaltungen und anderen Einrichtungen des Landes zusammengefasst, die von dort auf andere Stellen vermittelt werden sollen. Nach Angaben Schruoffenegers sind seit Bestehen erst 349 Mitarbeiter auf reguläre Stellen versetzt worden. Dies entspreche einer Vermittlungsquote von gerade einmal acht Prozent. Dabei stünden dem zentralen Personalüberhangmanagement, wie die Behörde offiziell heißt, 80 Mitarbeiter zur Verfügung, die sich darum bemühen sollen, die überzähligen Beschäftigten auf anderen Stellen unterzubringen. Schruoffeneger kritisierte, dass viel zu häufig die Beschäftigten wieder auf ihrem alten Arbeitsplätzen in der Verwaltung eingesetzt werden. Zudem gebe es zu wenig Qualifizierungsangebote.

Der Sprecher der Finanzverwaltung, Matthias Kolbeck, widersprach den Zahlen des grünen Haushaltsexperten. Die Vermittlungsquote liege bedeutend höher, nämlich bei 20 Prozent. 888 der 4441 der Mitarbeiter im Stellenpool hätten auf reguläre Stellen versetzt werden können. Dies sei angesichts der gegebenen schwierigen Bedingungen, eine „sehr gute Leistung“.

Vor allem in die Job-Center zur Betreuung der Langzeitarbeitslosen und in die Ordnungsämter wurden Beschäftigte versetzt. Bei den Job-Centern arbeiten derzeit 285 ehemalige Mitarbeiter aus dem Stellenpool. Insgesamt sollen es 300 werden. Darüber hinaus habe die Regionaldirektion keine weiteren Mitarbeiter angefordert. Schruoffeneger hatte nämlich auch kritisiert, warum nicht mehr Mitarbeiter in die Job-Center versetzt worden seien, obwohl dort weiter Personal gebraucht werde. In den bezirklichen Ordnungsämtern sollen 300 Kräfte als Kiezstreifen eingesetzt werden. Nachdem es erst mühselig war, die Beschäftigten für diese Aufgaben zu finden, sind jetzt 281 Kiezstreifen im Einsatz. Wie Kolbeck sagte, soll im Januar die nächste Schulung beginnen, so dass dann die Mitarbeiter vollzählig sind. sik

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