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Tarifkonflikt: Streik am Wochenende

Keine Einigung in Sicht: Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die Gewerkschaft Verdi haben ihre Verhandlungen abgebrochen. Ab Sonntag kommt es zu erneuten Streiks. Der Fahrdienst ist jedoch vorerst nicht davon betroffen. Schuld für die geplatzten Verhandlungen gibt man vor allem Finanzsenator Sarrazin.

Bei den Berliner Verkehrsbetrieben wird es ab Sonntag erneut zu Streiks kommen. Wie Verdi-Sekretär Frank Bäsler am Samstag mitteilte, sollen vorerst nur "technische Bereiche" bestreikt werden. Der Fahrdienst würde vorerst ausgenommen. Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Arbeitgeberseite waren am Samstagmorgen nach rund zwölf Stunden abgebrochen worden.

Wegen der Einbeziehung von Werkstätten könnte es "an der einen oder anderen Stelle allerdings auch zum Ausfall von Fahrzeugen kommen", fügte Bäsler hinzu. Verdi-Bundesvorstandsmitglied Erhard Ott sagte, es sei mit einem "ausgedünnten Fahrplan" zu rechnen. Bei fehlender Wartung fielen erfahrungsgemäß pro Tag zehn Prozent aller Busse aus.

Verdi: Sarrazin trägt die Verantwortung

Ott machte für das erneute Scheitern in der seit Januar andauernden Tarifauseinandersetzung Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) verantwortlich. Dieser sei trotz Absprache ab 1:30 Uhr nicht mehr erreichbar gewesen. Vertreter des Kommunalen Arbeitgeberverbandes (KAV) und zwei BVG-Vorstände hatten mit den Arbeitnehmern von Freitag 18.45 Uhr bis zum Samstagmorgen 6:00 Uhr verhandelt.

Sarrazins Verhalten stelle eine "Provokation" dar, da man zuletzt "relativ dicht" beieinandergelegen habe, sagte Ott. Vor allem Verdi habe sich auf die Arbeitgeberseite zubewegt. Statt zuletzt 34 Millionen Euro wäre ein Volumenpaket von inzwischen unter 30 Millionen Euro brutto verhandelt worden. Netto mache diese Summe 23 Millionen statt vorher 25,8 Millionen Euro aus.

Aufgeschlüsselt hätte das für den geringeren Teil der 12.000 BVG-Mitarbeiter, die Neubeschäftigten, 100 Euro mehr pro Monat ergeben. Die Altbeschäftigten hätten Ott zufolge um einen Abschlag auf reduzierte Arbeitszeit bereinigt über die nächsten zwei Jahre 65 Euro pro Monat mehr erhalten. (cp/ddp)

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