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Tarifstreit: Schornsteinfeger fordern mehr Lohn

Bei einer Kundgebung am Brandenburger Tor haben mehr als 1000 Schornsteinfeger für eine bessere Bezahlung demonstriert. Der Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger fordert rund sechs Prozent mehr Gehalt für seine Beschäftigten.

Schornsteinfeger aus ganz Deutschland haben am Samstag in Berlin für ihre Lohnforderungen demonstriert. Nach Angaben der Veranstalter versammelten sich rund 1500 Teilnehmer am Brandenburger Tor.

Die Polizei sprach von etwa 1000 Teilnehmern. Die Schornsteinfeger verlangen nach Angaben ihrer Gewerkschaft ZDS sechs Prozent mehr Geld für die 8000 Beschäftigten der Branche. Die Tarifgespräche waren laut ZDS im Februar ergebnislos abgebrochen worden.

Lohnniveau im Osten anheben

Der Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger (ZDS) will als gewerkschaftlicher Fachverband zudem das Lohnniveau im Osten dem in Westdeutschland annähern. Die Bundestagsfraktion der Partei Die Linke unterstützt die Forderungen.

Der ZDS-Bundesvorsitzende Frank Weber warf den Arbeitgebern vor, sie wollten Billiglöhne einführen. Das sei eine "Frechheit". Das Angebot der Arbeitgeberseite würde nach Berechnungen des ZDS Lohneinbußen von bis zu acht Prozent bedeuten. Ein Schornsteinfeger-Geselle verdient demnach zurzeit beim Berufseinstieg brutto 2300 Euro (in Ostdeutschland) beziehungsweise 2600 Euro (in Westdeutschland).

Linksfraktion: Berechtigte Forderungen

Im ZDS sind Gesellen und Lehrlinge organisiert. Ihr Tarifpartner ist der Zentralinnungsverband des Schornsteinfegerhandwerks (Sankt Augustin bei Bonn), der die Bezirksschornsteinfegermeister mit festem Kehrbezirk vertritt.

"Niedriglöhne haben im Schornsteinfegerhandwerk nichts zu suchen", erklärte die mittelstandspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann. Angesichts steigender Preise und der Einkommenserhöhungen in anderen Branchen sei die Forderung des ZDS "mehr als gerechtfertigt". (iba/dpa)

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