zum Hauptinhalt
Warnung vor dem Warnstreik. Verdi hat Kampfmaßnahmen bei der BVG schon vorbereitet. Die Gewerkschaft fordert unter anderem ein „Urlaubsgeld“ für ihre Mitglieder. Foto: dpa

© dpa

Tarifverhandlungen: BVG-Streik offenbar abgewendet

Kommt es bei der BVG zum Streik? Das ist noch immer unklar. Doch es gibt Anzeichen, dass der Streik abgewendet ist.

Streiken oder fahren? Die Frage ist noch unbeantwortet. Stundenlang hatten der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV) und die Gewerkschaft Verdi über neue Mantel- und Tarifverträge bei der BVG verhandelt. Vor diesem letzten fest vereinbarten Termin hatte Verdi erklärt, bei einem Scheitern werde es zumindest einen Warnstreik geben; Vorbereitungen dafür sind bereits getroffen. Die Arbeitgeber hatten vor der Verhandlungsrunde mehrfach erklärt, die Verdi-Forderungen seien für das hoch verschuldete Unternehmen nicht zu finanzieren, Verdi hatte umgekehrt das Angebot der Arbeitgeber als nicht verhandlungsfähig bezeichnet. Die Verhandlungen sollten bis in die Nacht fortgesetzt werden.

Jetzt gibt es Anzeichen, dass es nicht zu einem Streik kommen wird. Für den Mittag ist eine gemeinsame Pressekonferenz des Arbeitsgeberverbandes und der Gewerkschaft Verdi angekündigt. Das deutet daraufhin, dass sich beide Seiten bei ihren Verhandlungen zumindest näher gekommen sind.

Pikant bei den jetzigen Gesprächen ist, dass Verdi-Verhandlungsführer Frank Bäsler vor einem Jahr Chef der BVG-Tochter Berlin Transport werden wollte. Hätte seine Bewerbung Erfolg gehabt, müsste er heute die Interessen der Arbeitgeberseite vertreten. Jetzt muss er mit dem Betrieb verhandeln, der ihn nicht als Chef einstellen wollte.

Beim Entgelt fordert er für die Gewerkschaft 6,5 Prozent mehr; bei einer einjährigen Laufzeit. Die BVG bot bei einer Laufzeit bis Ende 2015 fürs erste Jahr eine Einmalzahlung in Höhe von 900 Euro und ab Juli 2014 und Juli 2015 jeweils 1,5 Prozent mehr an. Zum Vergleich: Im öffentlichen Dienst hatte man sich im März rückwirkend zum 1. Januar 2013 auf eine Erhöhung um 2,65 Prozent und für 2014 um 2,95 Prozent geeinigt.

Beim Manteltarif verlangt Verdi unter anderem 400 Euro „Urlaubsgeld“ für alle Verdi-Mitglieder, eine 38-Stunden-Woche für alle Beschäftigten bei vollem Lohnausgleich sowie die Einstufung des 31. Dezembers als freier Tag. Wer dann arbeitet, hätte Anspruch auf Zulagen. Zudem will Verdi per Vertrag festlegen, wie viele Aufträge an Fremdfirmen vergeben werden dürfen. 2012 hatte man sich nach nur einem Warnstreik geeinigt; 2008 dauerte ein Streik mehrere Wochen. Heraus kam damals wesentlich weniger, als die Beschäftigten erwartet hatten. So stimmten auch nur 34,3 Prozent der Verdi-Mitglieder zu.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false