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Schlechte Aussichten für Besucher von Zoo und Tierpark. Bei den angekündigten Warnstreiks drohten eingeschränkte Öffnungszeiten.

© dpa, Paul Zinken

Tarifverhandlungen für Berlins Tierpfleger: Gewerkschaft kündigt Warnstreiks im Zoo und Tierpark an

Berlins Tierpfleger wollen höhere Gehälter mit Streiks durchsetzen. Die Tiere sollen darunter nicht leiden. Aber die Öffnungszeiten im Zoo und Tierpark werden wohl eingeschränkt.

Die rund 450 Tierpfleger vom Berliner Zoo und Tierpark haben "die Schnauze voll". Das sagt ihr Vertreter bei der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Benjamin Roscher. Verdi kündigt Warnstreiks in den nächsten Tage an, nachdem die erste Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern für höhere Gehälter am Dienstag ohne Ergebnis blieb.

Sollte es zu Streiks kommen, bevor die Tarifgespräche am 9. Mai fortgesetzt werden, so hat dies zwar Folgen für die Besucher, "aber nicht für die Tiere", versichert Roscher. Bei Pflege und Fütterung gebe es keinerlei Abstriche, Gorilla & Co. bekommen weiterhin ihr Futter. Wahrscheinlich seien jedoch eingeschränkte Öffnungszeiten.

"Berlins Tierpfleger verdienen besonders wenig"

Laut Verdi sind die Berliner Tierpfleger "bundesweit die am schlechtesten bezahlten ihrer Branche". Ein Kollege mit drei Jahren Berufserfahrung erhalten in Berlin monatlich 1916.60 Euro brutto, in anderen Zoos, egal ob in Eberswalde oder Leipzig, würden hingegen bis zu 600 Euro mehr gezahlt. Das niedrigere Berliner Lohnniveau gilt seit 2007, weil Zoo und Tierpark damals auf Druck des Senates aus dem Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst ausschieden und einen eigenen, geringeren Haustarifvertrag durchsetzten.

Verdi fordert eine Angleichung an den offiziellen Tarifvertrag

Bei den aktuellen Gesprächen fordert Verdi nun eine Bezahlung, "die dem Niveau des offiziellen Tarifvertrages für den Öffentlichen Dienst entspricht". Außerdem sollen alle Auszubildenden unbefristet übernommen werden. Zoo und Tierpark bieten hingegen als Arbeitgeber nur eine Lohnerhöhung von 2,2 bis 4,8 Prozent an. Dadurch hätten die Pfleger lediglich rund 230 Euro monatlich mehr im Portemonnaie, rechnet Verdi vor.

Das reicht Gewerkschaft nicht. "Jahrelang haben die Beschäftigten verzichtet, während die Arbeitgeber eine baldige Verbesserung der Gehälter versprachen", sagt Benjamin Roscher. Doch bei Versprechungen sei es geblieben. "Nun geht es darum, Gerechtigkeit herzustellen - notfalls durch Streiks."

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