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Berlin: Tatort Mathe

So schnell wird aus einer guten Meldung eine schlimme Entwicklung – nur weil jemand schlechter rechnet, als die Polizei erlauben dürfte. Pech bloß: Es war die Polizei selbst, deren Ermittlungen in Sachen Grundrechnungsarten grob danebengingen.

So schnell wird aus einer guten Meldung eine schlimme Entwicklung – nur weil jemand schlechter rechnet, als die Polizei erlauben dürfte. Pech bloß: Es war die Polizei selbst, deren Ermittlungen in Sachen Grundrechnungsarten grob danebengingen. Die Zahl der Tötungsdelikte sei in diesem Jahr von 125 auf 140 gestiegen, meldeten wir gestern. Die Opposition im Abgeordnetenhaus zog sofort politische Folgerungen, geißelte das politische Versagen des rot-roten Senats, Polizeigewerkschafter sahen Zeichen der Überlastung der Ermittler als Folge des Personalabbaus. Gestern aber stellte Polizeipräsident Dieter Glietsch klar, dass die Zahl der Tötungsdelikte 2006 tatsächlich gesunken ist – von 125 auf 107. So macht man mit Zahlen Politik? Nein, so macht man sich lediglich zum Gespött. Was haben wir im Fernsehen beim Tatort oder in anderen Krimiserien schon für Ermittler erlebt: vertrottelt, verschroben oder arrogant. Aber Zahlen addieren konnten alle. Völlig unrealistisch also.

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