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Berlin: Tausende bei religiösem Pop-Spektakel

Evangelikale treffen sich heute im Olympiastadion

Während heute zigtausend Jugendliche zu ausgelassenen Ravern werden, treffen sich tausende junge Leute im Olympiastadion zu einer Art religiöser Gegenveranstaltung: Unter dem Motto „Calling All Nations“ laden weltweit Freikirchen aus dem konservativ-evangelikalen Spektrum heute zu einem Konzert- und Anbetungstag, „um den einen wahren König Jesus Christus mit Musik, Gebet und neuer Hingabe zu ehren“. Das Programm erinnert an amerikanische Mega-Churches: Von 9 bis 21 Uhr spielen internationale Sakropop-Bands, unterbrochen von Gebets- und Lobpreisungsrunden.

Die Veranstalter erwarten rund 25 000 Teilnehmer, die meisten aus charismatisch-pfingstkirchlichen Gemeinden Deutschlands und dem europäischen Ausland. Die Pfingstbewegung ist eine Strömung im Christentum, die besonders das Wirken des Heiligen Geistes betont und Geistesgaben wie Zungenrede, Prophetie und Wunderheilungen Raum gibt.

Der intellektuelle und rationale Zugang zum Glauben, wie ihn die beiden großen Amtskirchen betonen, ist ihr eher fremd. Die Pfingstbewegung ist die derzeit weltweit am schnellsten wachsende Strömung im Christentum und hat vor allem in Lateinamerika, Afrika und Amerika Anhänger. In Deutschland sind es schätzungsweise 150 000. Vorbild des heutigen Festivals war ein Treffen von 45 000 evangelikalen Jugendlichen 1997 im Londoner Wembley Stadion. Die evangelische Landeskirche steht dem Spektakel im Olympiastadion kritisch gegenüber. Ein Kritikpunkt ist das Eintrittsgeld. „Gottesdienste kann man sich nicht bezahlen lassen“, sagte Pröpstin Friederike von Kirchbach. Die Eintrittskarten kosten zwischen 45 und 80 Euro. Infos unter www.callingallnations.com clk

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