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Tauwetter: "Dramatische Zunahme" von Wasserrohrbrüchen

In Folge der extremen Kälte dieses Winters gibt es in Berlin deutlich mehr Wasserrohrbrüche als üblich. Wegen des Tauwetters könnten auch in den kommenden Tagen weitere Rohrbrüche für überflutete Keller und Gärten sorgen, warnen die Berliner Wasserbetriebe.

Berlin - Im Januar sei die Zahl der Notfälle im Vergleich zum Vorjahresmonat um 30 Prozent auf 170 gestiegen, sagte der Sprecher der Berliner Wasserbetriebe, Eike Krüger. Ursache seien Dehnungen in der Erde, wenn der Boden gefriert und wieder auftaut,

Die Berliner Feuerwehr spricht von einer «dramatischen Zunahme» der Einsätze wegen Wasserschäden - in der Regel Rohrbrüchen wegen des Frostes. Vergangene Woche rückten die Helfer pro Tag bis zu 150 Mal aus, üblich ist sonst maximal ein Einsatz täglich, berichtete Feuerwehrsprecher Wolfgang Rowenhagen. Am Dienstag war die Feuerwehr bis zum Mittag mit fast 60 geplatzten Wasserleitungen beschäftigt. Mit einem Rückgang der Einsätze rechnet Rowenhagen in den kommenden Tagen nicht.

In einigen Fällen seien auch die Hausbewohner Schuld an den Schäden, sagte Krüger. Bei den extremen Minusgraden konnten Zuleitungen im Haus wegen eines offen stehenden oder schlecht isolierten Kellerfensters einfrieren und platzen. Ein Indiz für die Nachlässigkeit der Bewohner seien die eingefrorenen Wasserzähler im Haus: In diesem Jahr seien schon 106 eingefroren, im Januar des Vorjahres war es nur einer.

Leckgeschlagene Rohre sind im rund 8000 Kilometer langen Versorgungsnetz Berlins aber keine Seltenheit. Die Wasserbetriebe registrieren pro Jahr rund 1000 Rohrbrüche. Meist bersten ältere Hausanschluss-Leitungen aus Grauguss, die etwa anderthalb Meter tief in der Erde liegen und von der Straße bis in den Keller reichen. Für große Versorgungsleitungen sei der Frost keine Gefahr.

Platzt ein Rohr im Bereich innerhalb eines Grundstücks, haftet der Hauseigentümer, wie Krüger sagt. Sonst kämen die Wasserbetriebe für den Schaden auf. Um das Versorgungsnetz mit seinen 250 000 Hausanschlüssen in Stand zu halten, investiert das Unternehmen jährlich knapp 50 Millionen Euro. (tso/dpa)

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