zum Hauptinhalt

Berlin: Taxifahrten werden vorerst nicht teurer Freundlichkeitsinitiative kommt kaum voran

Die von der Innung des Taxigewerbes beantragte Tariferhöhung wird vom konkurrierenden Taxiverband strikt abgelehnt. Vor allem das von der Innung gewünschte Ende des vor zehn Jahren eingeführten Kurzstreckentarifs verärgert den Verband.

Die von der Innung des Taxigewerbes beantragte Tariferhöhung wird vom konkurrierenden Taxiverband strikt abgelehnt. Vor allem das von der Innung gewünschte Ende des vor zehn Jahren eingeführten Kurzstreckentarifs verärgert den Verband. „Wir brauchen einen freundlichen Tarif und freundliche Fahrer“, sagte Detlev Freutel vom Verband. Doch die seit Jahren diskutierte Freundlichkeitsinitiative kommt nicht recht voran. Der Taxiverband hat immerhin im August begonnen, neue Fahrer in Seminaren zu Dienstleistern auszubilden. An den ersten beiden Kursen haben 24 Fahrer teilgenommen, sagte Freutel – verschwindend wenig angesichts der 6500 Taxen in Berlin. Die Innung wollte dagegen Gütesiegel für vorbildliche Taxen nach Dortmunder Vorbild einführen.

Innungschef Wolfgang Wruck gestand aber zu, dass man damit nicht recht vorangekommen sei. Wruck sagte weiter, dass die Fahrer vor allem mit dem Kurzstreckentarif „nur Stress“ hätten. „Der Rabatt ist viel zu hoch“, sagte Wruck, „die Fahrer sind nicht mehr bereit dazu.“ Wie das aussehen kann, erleben Fahrgäste immer wieder – wenn nämlich Fahrer den Fahrgastwunsch einer Kurzfahrt unwirsch ablehnen oder sogar die Türen zuknallen.

Ein Unding, schimpft der Verband. Andere Städte wollen den Kurzstreckentarif gerade einführen, weil damit neue Kunden gewonnen werden können, wie Freutel sagt. Eine Abschaffung würde die jüngste Belebung des Marktes wieder zunichte machen. Der Verband, in dem die größeren Firmen organisiert sind, kann sich lediglich einen Benzinpreiszuschlag von 50 Cent pro Fahrt vorstellen. Bei der Verkehrsverwaltung wurde dies aber noch nicht beantragt.

Anfang November sind nun beide – seit Jahren zerstrittenen – Verbände zum Gespräch in der Verkehrsverwaltung eingeladen. Ein Kompromiss soll gesucht werden, sagte Behördensprecherin Petra Rohland. Allerdings sei zu erwarten, dass „die Gespräche schwierig werden“. Eine Tariferhöhung schon zum Jahreswechsel sei unwahrscheinlich, da man nicht gegen eine der beiden Interessensvertretungen eine Tarifänderung genehmigen werde.

Die Innung, in der die selbstständigen Einzelfahrer organisiert sind, will den Kilometerpreis von derzeit 1,53 Euro auf 1,65 Euro bei Fahrten unter sieben Kilometern erhöhen – ein Anstieg um acht Prozent.

Zur Startseite