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Berlin: Tempelhof: Letzter Flug Oktober 2007

Früherer Termin im März „nicht zu schaffen“

Später als erwartet soll der Flughafen Tempelhof geschlossen werden – nicht Ende März, sondern erst Ende Oktober 2007. Die Flughafengesellschaft hatte bei der Luftfahrtbehörde die Schließung im kommenden Frühjahr beantragt. Die Senatsverkehrsverwaltung, zuständig für die Luftfahrtbehörde, begründete am Montag ihre Absicht für eine spätere Schließung damit, dass der Termin Ende März „zu schnell und nicht zu schaffen“ sei. Derweil wies das Bundesverwaltungsgericht Anhörungsrügen von Flughafengegnern zum geplanten Großflughafen BBI zurück und bestätigte am Montag die Rechtskraft der Ausbauplanung.

Ob der nun beschlossene Oktober-Termin wirklich das letzte Stündchen für Tempelhof bedeutet, ist allerdings noch fraglich, denn gegen die Schließung klagen mehrere Fluggesellschaften. Nach Ansicht von Manuela Damianakis, der Sprecherin der Senatsverwaltung, könnten die juristischen Auseinandersetzungen noch bis zum Herbst dauern.

Nach dem „Konsensbeschluss“ der Flughafengesellschafter Bund, Berlin und Brandenburg von 1996 soll Tempelhof bereits mit der Rechtskraft für den Bau des Großflughafens BBI in Schönefeld geschlossen werden. Rechtssicherheit liegt seit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig seit März dieses Jahres vor; für das Urteil blieb allerdings ohne Bedeutung, ob Tempelhof vorzeitig geschlossen wird. Der Ausbau von Schönefeld und die Schließung von Tempelhof und Tegel seien aber „untrennbar miteinander verbunden“.

Wegen „immenser Verluste“ aber sei es wirtschaftlich vernünftig, den Airport Tempelhof so schnell wie möglich zu schließen, betonte die Senatsverwaltung. Tegel soll 2012 geschlossen werden, wenn der neue BBI schon sechs Monate in Betrieb ist.

Rosemarie Meichsner, Sprecherin der Flughafengesellschaft, äußerte sich gestern zurückhaltend. Noch liege der Schließungsbescheid für Tempelhof nicht vor. Der März-Termin sei ein „heroisches Ziel“ gewesen. Präzision aber müsse vor Schnelligkeit gehen, für Mitarbeiter und Kunden sollte es „in Ruhe einen vernünftigen Übergang“ geben.

Was aus dem Flughafengelände Tempelhof werden soll, ist noch unklar. Manuela Damianakis sagte,dem Bund gehörten rund zwei Drittel des Geländes, es gebe Gespräche. Wie berichtet, hat der Bund sich darauf eingestellt, das Gebäude zu übernehmen. Ein Konzept für die Nachnutzung ist angekündigt.C. v. L.

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