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Berlin: Tempelhof: Park ohne Häuserrand

Senatorin gibt Teil des bisherigen Konzepts auf

Ende März 2007, so hofft der Senat, soll in Tempelhof der Flugverkehr eingestellt werden. Was danach aus dem Flughafen wird, ist unklar. Allerdings hat sich Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge- Reyer (SPD) von einem Teil des ursprünglichen Nutzungskonzepts verabschiedet. Zwar hält sie weiter an der Idee fest, aus dem Flughafenareal ein „Wiesenmeer“ zu machen, einen großzügig gestalteten Park. Doch die geplante Bebauung an dessen Rändern soll nun nicht so üppig ausfallen, wie in dem vor Jahren entwickelten und von Junge-Reyer bisher favorisierten Konzept vorgesehen. Angesichts des Berliner Mietmarktes verspreche der umfangreiche Bau von Wohnungen und Büros „keinen Erfolg“, sagte die Senatorin gestern auf der „Standortkonferenz Nachnutzung Tempelhof“.

Neue Lösungen für das Flughafenareal, das größer ist als der Tiergarten und das nach Expertenmeinung für das Stadtklima wichtige Kühle spendet, sind aber nicht in Sicht. Der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich Politiker, Planer, Denkmalschützer und Wirtschaftsvertreter einigen konnten: Nichts überstürzen, sehr sorgfältig nachdenken, auch über mögliche Zwischennutzungen.

Die Industrie- und Handwerkskammer (IHK) plädiert dafür, den Flughafen künftig als City-Airport zu nutzen. Ein weiterer Park sei aus städtebaulicher Sicht nicht nötig, sagte IHK-Städtebau-Experte Jochen Brückmann. Zudem gebe es in Europa genügend Beispiele, „die den Sinn eines solchen City-Flughafens belegen“. Junge-Reyer verwies darauf, dass der Flugbetrieb nur dann weitergehe, wenn entsprechende Klagen vor Gericht Erfolg hätten. Den ersten Schließungsantrag aus dem Jahr 2004 hatte das Oberverwaltungsgericht in einem Eilverfahren gekippt. Das Hauptverfahren ist noch nicht entschieden. Klar ist nur: Senat und Flughafengesellschaft wollen den Flugbetrieb einstellen. Und die Tempelhofer Fluggesellschaften wollen dagegen klagen. mne

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