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© Kitty Kleist-Heinrich

Ehemaliger Flughafen: Tempelhofer Park wird im Mai eröffnet

Eineinhalb Jahre nach der Schließung des Flughafens Tempelhof wird am 8. Mai ein Großteil des Geländes als öffentlicher Park freigegeben. Zur Einweihung gibt es ein zweitägiges Eröffnungsfest.

Eine große Fläche verdient auch ein großes Fest: Rund 200 000 Gäste erwartet die Stadtentwicklungsverwaltung, wenn am 8. Mai das Tempelhofer Feld für die Allgemeinheit geöffnet wird – zum ersten Mal nach fast 100-jähriger Nutzung durch Militär und Flughafen. „Bewegungsfreiheit“ lautet das Motto am Eröffnungswochenende. Es bezieht sich sowohl auf die mit fast vier Quadratkilometern konkurrenzlos große innerstädtische Grünfläche (der Tiergarten ist 2,1 Quadratkilometer groß) als auch auf die wesentlichen Aktivitäten: Von 100 geplanten Angeboten haben 40 mit Sport zu tun. Dabei werden sowohl Trendsportarten vorgeführt als auch Aktivitäten von Beach Volleyball bis Qi Gong zum Mitmachen angeboten. Hinzu kommen Turn- und Tanzvorführungen, Kinderprogramm, naturkundliche Führungen und Probefahrten mit Elektromobilen. Der meiste Platz allerdings bleibt für private Erkundungen. Fast die gesamte Freifläche soll von Anfang an zugänglich sein – und abends von Wachleuten mit freundlichen, aber klaren Ansagen geräumt und verschlossen werden.

Für die Folgezeit kündigte Christoph Schmidt, Geschäftsführer der Grün Berlin GmbH, ein „dezidiertes Parkmanagement“ an. Zu dem gehören zwei ausgewiesene Grillplätze, rund 50 Toiletten an fünf Standorten, etwa hundert Mülleimer plus Container an den Ausgängen, ein eingezäuntes Vogelschutzgebiet im Südosten und eine geschützte Fläche zwischen den früheren Startbahnen sowie drei Hundeauslaufgebiete, in denen der ansonsten geltende Leinenzwang aufgehoben wird. Durchgesetzt werden sollen die Regeln von neun Sicherheitsleuten pro Schicht. Ob die reichen werden, muss sich zeigen.

Faustregel: Geöffnet von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang

Insgesamt kostet die Bewirtschaftung laut Schmidt jährlich 4,7 Millionen Euro. Große Posten seien Straßenreinigungsgebühr, Grundsteuer und Bewachung.

Das Eröffnungsfest wird mit 300 000 Euro aus dem Landeshaushalt bezahlt. Weitere 800 000 Euro investiert die Grün Berlin – die auch den Britzer Garten und den Erholungspark Marzahn betreibt – vorab in die Infrastruktur, die dann großenteils weiter genutzt werden soll. Geplant sind beispielsweise Infoboxen an den Eingängen sowie Sitzgelegenheiten.

Am Sonnabend der Eröffnung soll das Gelände nach Auskunft von Senatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) von 9 Uhr an geöffnet werden, während künftig die Faustregel „von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang“ gilt. Um 10 Uhr startet der IGA-Volkslauf, der seinen Namen von der Internationalen Gartenbauausstellung hat, die 2017 auf dem Gelände ansteht. Der knapp sechs Kilometer lange Parcours wird dauerhaft markiert. Das offizielle Programm läuft bis 18 Uhr. Dasselbe gilt für den Sonntag an dem ein Drachenfest geplant ist. An beiden Tagen soll auch die Haupthalle des früheren Flughafens geöffnet werden.

Zur Eröffnung wird das Personal deutlich aufgestockt: Hunderte zusätzliche Toiletten, Müllbehälter sind bestellt; mehr als 100 Sicherheitsleute sollen im Einsatz sein. Die könnten viel zu tun bekommen, denn linke Gruppen rufen für den 8. Mai zu „Aktionstag und -nacht“ auf. Um den Andrang zur Eröffnung zu bewältigen, wollen S-Bahn und BVG laut Junge-Reyer mehr und längere Züge einsetzen.

Von der Anreise mit dem Auto rät die Senatorin dagegen dringend ab.

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