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Berlin: Tempodrom: Keine Totenstille

Die Sommersaison des Tempodroms am Ostbahnhof mit der Auftaktveranstaltung zum "Karneval der Kulturen" und dem traditionellen "Heimatklänge"-Festival ist nicht mehr durch Lärmprobleme bedroht. Die Veranstaltungen im Zelt sollen nunmehr am 24.

Die Sommersaison des Tempodroms am Ostbahnhof mit der Auftaktveranstaltung zum "Karneval der Kulturen" und dem traditionellen "Heimatklänge"-Festival ist nicht mehr durch Lärmprobleme bedroht. Die Veranstaltungen im Zelt sollen nunmehr am 24. Mai beginnen - knapp einen Monat später als ursprünglich geplant. Für die benachbarte Ausstellung "Körperwelten" im alten Postbahnhof wurden jetzt Schallschutzmaßnahmen vereinbart. Dies das Ergebnis von Gesprächen zwischen "Körperwelten"-Veranstalterin Angelina Whalley, der Post als Vermieterin und den Tempodrom-Chefs um Irene Moessinger.

Auf der zum Zelt hingewandten Gebäudeseite wurde damit begonnen, die Fenster mit Dämmmaterial zu versiegeln. Die Kosten schätzt ein Bauakustiker auf rund 40 000 Mark; die Beteiligten wollen je ein Drittel davon übernehmen. Laut Angelina Whalley finden die Arbeiten nachts statt, damit die Besucher der täglich bis Mitternacht geöffneten "Körperwelten"-Schau ungestört bleiben. In der umstrittenen Ausstellung, die menschliche Leichen als so genannte Plastinate zeigt, erwartet die Veranstalterin in den kommenden Tagen den 500 000. Besucher seit der Eröffnung am 10. Februar. Ob die "Körperwelten" über den 1. Juli hinaus verlängert werden, steht noch nicht fest.

In den vergangenen Wochen hatte das Tempodrom scharfe Kritik an der Deutschen Post AG geübt. Diese habe Probleme zwischen ihren zwei Mietern provoziert, indem sie den ehemaligen Postbahnhof an die Ausstellungsmacher vergab, ohne diese genügend über das Tempodrom und den drohenden Lärm zu informieren. Das Tempodrom sagte einige Mai-Veranstaltungen vorsorglich ab. Man befürchtete, dass Termine in letzter Minute wegen zu starken Lärms platzen und es dann zu Schadensersatzforderungen kommen könnte.

Der jetzt erzielte Kompromiss nutzt auch dem "Yaam-Club". Das gemeinnützige Jugendprojekt wollte schon seit Monatsbeginn auf dem Tempodrom-Gelände am Ostbahnhof gastieren. Jetzt soll die Freiluftsaison mit Musik und Sportangeboten wie Streetball ebenfalls am 24. Mai beginnen. Doch nicht alle Veranstaltungen müssen bis dahin ausfallen. Im nahen Club "Maria am Ostbahnhof" beginnt morgen um 22 Uhr eine afrikanische Konzertnacht des Yaam (Eintritt: zwölf Mark). Eigentlich ist das Jugendprojekt in Treptow neben der Veranstaltungshalle "Arena" an der Eichenstraße ansässig; an diesen Standort kann man aber erst am 23. Juli zurückkehren, weil Peter Steins "Faust"-Inszenierung in der Arena auch das Ufergelände einbezieht.

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