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Berlin: Tempodrom-Verkauf eventuell schon kommende Woche

Finanzsenator Sarrazin: Gespräche mit den Investoren vor dem Abschluss. Wowereit und Strieder verteidigen Unterstützung des Zeltbaus

Von Dagmar Rosenfeld

und Lars von Törne

Die einjährige Suche nach einem Investor für das Tempodrom steht offenbar kurz vor dem Abschluss. Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) teilte am Dienstag mit, dass die Verkaufsverhandlungen über den Veranstaltungsbau am Anhalter Bahnhof unmittelbar vor dem Abschluss stehen. Schon in der kommenden Woche erwarte er einen Vorschlag der mit dem Verkauf beauftragten Sanierungsgesellschaft Steinbacher Treuhand. Zuletzt hatten sich fünf bis sechs Investoren um das Haus beworben. Neben den Betreibern des Schwimmbades Liquidrom im Tempodrom soll angeblich auch Peter Schwenkow vom Entertainment-Konzern DEAG ein Gebot abgegeben haben.

In der politischen Affäre ums Tempodrom verteidigte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit den Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (beide SPD). Wowereit sagte: „All das, was ich bislang gelesen habe an Vorwürfen, sind zusammengezogene und konstruierte Dinge. Es gibt keinerlei materiellen Vorwurf, der sich begründen lässt.“ Mit Blick auf die Landesbürgschaft für einen Tempodrom-Kredit sagte der Regierende Bürgermeister in der „Abendschau“, dass der damalige Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner (CDU) während der großen Koalition für die Bürgschaft verantwortlich gewesen sei. Diese Entscheidung habe sein Senat vorgefunden. Rot-Grün habe dann im Jahr 2001 entschieden, aus dem Veranstaltungsbau keine Bauruine werden zu lassen.

Senator Strieder nahm in der Abendschau Stellung zu den Vorwürfen. Zum Sponsoring für die Wahlparty durch den ehemaligen Bauunternehmer Roland Specker – wenige Tage nach einer Finanzspritze des Senats für den Kulturbau – sagte Strieder: „Parteien leben von Spenden und Sponsoring. Das ist notwendig.“ Specker sei nicht mehr aktiv in der Baubranche tätig. „Ich sehe da überhaupt kein Problem“, so Strieder. Specker sitzt allerdings im Aufsichtsrat der Specker Bauten AG, die mit der Stiftung Neues Tempodrom im Jahr 2000 einen Dienstleistungsvertrag abgeschlossen und die Projektsteuerung übernommen hat – nach Speckers Aussage ohne jede Mitwirkung seinerseits.

Das Sponsoring war durch einen Bericht des Tagesspiegels der breiten Öffentlichkeit bekannt geworden. Die Oppositionsparteien CDU und FDP hatten am Montag beschlossen, einen Untersuchungsausschuss einzusetzen. „Dabei muss auch Speckers Rolle untersucht werden“, sagte CDU-Fraktionschef Nicolas Zimmer. Strieder sieht dem Untersuchungsausschuss gelassen entgegen. „Das finde ich gut“, sagte er. Damit könne möglichst schnell alles geklärt werden.

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