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Terrorismus: Mutmaßlicher Bombenleger sitzt in Moabit

Der mutmaßliche Kofferbomber Youssef Mohamad E. H. befindet sich in der Untersuchungshaftanstalt Berlin-Moabit, verlautete aus Berliner Sicherheitskreisen. Die Berliner CDU reagierte darauf mit "Entsetzen und Sorge".

Der am Samstag in Kiel festgenommene 21-jährige Libanese werde von Ermittlern des Bundeskriminalamtes in Treptow verhört. Die Berliner CDU reagierte mit "Entsetzen und Sorge" auf die Verlegung des mutmaßlichen Bombenlegers in die deutsche Hauptstadt. Anscheinend habe es sich noch nicht überall herumgesprochen, "wie es um die Justizsicherheit in Berlin bestellt ist", sagte der rechtspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Michael Braun, und spielte damit auf mehrere Häftlingsfluchten in der Vergangenheit an. Zuletzt war ein Gefangener durch ein Toilettenfenster aus dem Moabiter Gerichtsgebäude verschwunden. Er ist bis heute auf freiem Fuß.

Justizsenatorin Karin Schubert (SPD) solle erklären, welche besonderen Maßnahmen für die sichere Unterbringung des unter Terrorismusverdacht stehenden Häftlings getroffen worden seien, forderte Braun. Er fügte hinzu, in Berliner Justizvollzugsanstalten herrschten "regelmäßig Tage der offenen Tür". Sie seien deshalb "für solche brisanten Fälle eigentlich der falsche Ort und stellten ein besonderes Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung dar. Nach Ansicht von Braun wäre es besser, den vermutlichen Terroristen während seiner Befragung in Treptow in einer brandenburgischen Haftanstalt unterzubringen. Nur so könne einer "bundesweiten Blamage" vorgebeugt werden.

Der in Moabit einsitzende Libanese soll am 31. Juli gemeinsam mit einem am Donnerstag im Libanon gefassten Komplizen in zwei Regionalzügen jeweils eine Kofferbombe abgelegt haben. Die Rollkoffer wurden in Dortmund und Koblenz entdeckt. Nach Darstellung der Ermittler wurden sie gezündet, detonierten aber wegen eines handwerklichen Fehlers nicht. (tso/ddp)

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