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Berlin: Teuerster Brief der Welt: Große Augen im Kaufhaus

"Sind die auch wirklich echt?", fragte ein Kunde bei Karstadt in der Spandauer Carl-Schurz-Straße, wo bis zum 26.

"Sind die auch wirklich echt?", fragte ein Kunde bei Karstadt in der Spandauer Carl-Schurz-Straße, wo bis zum 26. Oktober der teuerste Brief der Welt gezeigt wird. 1993 hatte ihn ein anonymer Liebhaber für etwa sieben Millionen Mark ersteigert. Der Brief ist der einzig bekannte, der mit Blauer und Roter Mauritius gleich beide Exemplare des berühmtesten Briefmarken-Fehldruckes trägt.

Unter doppelter Panzer-Verglasung liegt der "Bordeaux-Brief" in einer mehrfach verschlossenen Vitrine mit direkter Alarmleitung zur Polizei. Eine direkte Beleuchtung fehlt, damit das kostbare Stück nicht zu beschädigt wird. Rund 45.000 Mark beträgt die Jahresprämie für die Versicherung, so Bernd Assert vom Briefmarkenhaus Borek, das die Rarität gemeinsam mit dem Bund Deutscher Philatelisten präsentiert.

Bei der Herstellung der Druckstöcke für die ersten landeseigenen Postwertzeichen hatte der Uhrmacher Joseph Osmond Barnard 1847 die Marken versehentlich mit der Aufschrift "Post Office" statt "Post Paid" versehen. Nur 12 Rote und 14 Blaue Mauritius sind weltweit erhalten geblieben. Der einzigen Brief mit beiden Exemplaren ist eine Auftragsbestätigung an die Weingroßhändler Ducan und Lurgnie. Sie brauchte 85 Tage von Port Louis bis nach Bordeaux. Über einen Anwalt hat der Besitzer zugestimmt, das Schreiben als Werbung für die Philatelie auf einer Deutschlandtournee zu zeigen, die jetzt in Berlin endet.

Begleitet wird die Präsentation von einer Ausstellung. Briefumschläge mit Sondermarken zum 150. Geburtstag der Mauritius-Briefmarken können in einem Extra-Briefkasten zum Stempeln und zur Rücksendung nach Port Louis geschickt werden. Ein Sonderstempel der Deutschen Post, ein Bordeauxwein mit Mauritius-Etikett und Infos vom Club Spandauer Briefmarkensammler runden das Angebot ab.

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