zum Hauptinhalt

Berlin: Teurer Taxifahren: Nächsten Mittwoch steigen die Preise

Fahrgäste zahlen im Schnitt sieben Prozent mehr. Auch das Kurzstrecken-Taxi schlägt 50 Cent drauf

Wer die sechs Kilometer vom Alexanderplatz zum Kurfürstendamm im Taxi zurücklegt, muss dafür nach Angaben der Verkehrsverwaltung künftig rund einen Euro mehr bezahlen. Denn ab kommendem Mittwoch gelten in Berlin höhere Taxitarife – gestern beschloss der Senat die neuen Preise auf Antrag der beiden großen Taxiverbände. Bei einer durchschnittlichen Tour von sechs Kilometern, so rechnet die Verwaltung vor, muss der Fahrgast statt bisher 11,68 Euro künftig 12,48 Euro zahlen – sieben Prozent mehr.

Taxitarife setzen sich aus mehreren Elementen zusammen, vier werden jetzt angehoben, wie die Staatssekretärin für Verkehr, Maria Krautzberger, bekannt gab. Der Grundpreis, den ein Fahrgast mindestens zahlen muss, erhöht sich von 2,50 auf drei Euro. Der Kilometerpreis beträgt bei einer Strecke bis zu sieben Kilometer künftig 1,58 Euro pro Kilometer – fünf Cent mehr als bisher. Ab sieben Kilometer steigt der Preis von 1,02 Euro auf 1,20 Euro pro Kilometer. Für Wartezeiten und verkehrsbedingte Stopps ab einer Minute werden 40 Cent berechnet – bisher wurde das Wartegeld erst bei zwei Minuten fällig. Die Kurzstreckenpauschale für Fahrten bis zu zwei Kilometer beträgt künftig 3,50 statt bisher drei Euro. Unter dem Strich kommt so eine Erhöhung heraus, die der Senat als „moderat“ bewertet.

Die neuen Tarife gelten formal, nachdem sie kommenden Dienstag im Amtsblatt veröffentlicht wurden. Praktisch haben die Fahrer der 6630 Berliner Taxen jedoch 14 Tage Zeit, um die Fahrpreisanzeiger umzustellen. Bis zur Umstellung gilt im jeweiligen Taxi der alte Tarif weiter. Die Taxiverbände, die insgesamt rund 14 000 Taxifahrer in der Stadt vertreten, begründen die neuen Tarife mit gestiegenen Kosten für neue Taxis, Benzin und die Instandhaltung der Autos. Die neuen Tarife treten zur Freude der Taxifahrer rechtzeitig zur Tourismusmesse ITB in Kraft, die den Fahrern erfahrungsgemäß gute Geschäfte beschert. Generell gehe es den Fahrern aber nicht sehr gut, sagt Bernd Dörendahl von der Taxi-Innung. „Die Umsätze dümpeln so vor sich hin.“ Konkrete Umsatz- und Einnahmezahlen konnte er aber nicht nennen.

Aus Sicht der Verkehrsverwaltung stehen Berlins Taxi-Fahrgäste trotz der Erhöhung noch gut da: Im bundesweiten Vergleich sei die Stadt weiterhin der preiswerteste Ort zum Taxifahren, sagt Staatssekretärin Krautzberger.

Zur Startseite