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Teure Wippe? Eine Skizze des geplanten Einheits- und Freiheitsdenkmals auf dem Schlossplatz in Mitte

© dpa

Teures Erinnern: Grütters warnt vor Kostensteigerung bei Berliner Einheitsdenkmal

Immer neue Hindernisse: Das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin lässt weiter auf sich warten. Das kann teuer werden, fürchtet Deutschlands oberste Kulturbeauftragte Grütters.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat vor einer weiteren Verzögerung beim Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin gewarnt. „Ich hoffe, dass wir das Denkmal im kommenden Jahr zu 25 Jahre Deutsche Einheit einweihen können. Das ist aber schon nach heutigem Stand ein ehrgeiziger Wunsch“, sagte die CDU-Politikerin in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.

Ursprünglich war geplant, das Denkmal bis zum 25. Jahrestag des Mauerfalls am 9. November zu eröffnen. Derzeit stockt das Projekt in der historischen Mitte Berlins nach Angaben von Grütters wegen drei offener Fragen. So sei die Zukunft der im Sockel lebenden Fledermäuse noch nicht abschließend geklärt. Zudem gebe es entgegen der früheren Linie des Landesdenkmalamts unterschiedliche Auffassungen, was mit den Mosaiken aus der Kaiserzeit geschehen solle, die im Sockel entdeckt wurden. Und schließlich sei über den behindertengerechten Zugang zum Denkmal noch nicht endgültig entschieden.

Offene Fragen zügig klären

„Ich habe schon wenige Tage nach meinem Amtsantritt im Dezember Kontakt mit dem in Berlin zuständigen Senator Michael Müller aufgenommen, eine Antwort steht noch aus“, sagte die Staatsministerin. „Wir hoffen, dass Berlin mit uns die noch offenen Fragen jetzt zügig klärt. Alles andere führt zu Verzögerungen oder zu Kostensteigerungen. Und weder das eine noch das andere kann ja gewollt sein.“

Der Bundestag hatte schon 2007 den Bau des Einheitsdenkmals beschlossen. Es soll als „nationales Symbol“ an die friedliche Revolution in der DDR 1989 und an die Wiedergewinnung der Deutschen Einheit erinnern. Nach langen Diskussionen und einem gescheiterten ersten Wettbewerb soll es nun nach einem Entwurf des Stuttgarter Designers Johannes Milla und der Berliner Choreografin Sasha Waltz am Standort des früheren Kaiser-Wilhelm-Denkmals am Schlossplatz entstehen. Waltz ist aus dem Projekt inzwischen ausgestiegen.

Leipzig hat auch Denkmalprobleme

In Leipzig muss nach einem Gerichtsurteil über das dort geplante Einheitsdenkmal noch einmal ganz neu entschieden werden. „Wir warten jetzt darauf zu erfahren, was sich die Stadt Leipzig als Ausloberin des Wettbewerbs als nächsten Schritt vorstellt“, so Grütters. „Erst dann können wir entscheiden, wie der Bund mit der ursprünglichen finanziellen Zusage von fünf Millionen Euro umgeht.“ Eine halbe Million Euro sei für den ersten Durchgang bereits verbraucht worden.

(dpa)

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