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Berlin: Teures Pflaster

sieht düstere Wolken über dem Wohnungsmarkt aufziehen Die gute Nachricht vorweg: Wohnungen gibt es in Berlin noch – und zwar reichlich. Viele stehen sogar leer, seit Monaten.

sieht düstere Wolken über dem Wohnungsmarkt aufziehen Die gute Nachricht vorweg: Wohnungen gibt es in Berlin noch – und zwar reichlich. Viele stehen sogar leer, seit Monaten. Die schlechte Nachricht: Keiner will diese Wohnungen haben, denn sie sind entweder teuer, schäbig, oder sie haben die falsche Lage. Noch etwas anderes ist alarmierend bei der Durchsicht des neuen Mietspiegels: In einigen Teilen der Stadt wollen viele Berliner nicht mehr wohnen. Wer dort noch lebt, der zieht weg, sobald das Budget es zulässt. Doch das wird immer schwieriger. Denn in den begehrteren Lagen stoßen Wohnungssuchende auf Grundeigentümer, die immer höhere Mieten für ihre Altbauten durchsetzen können. Weil Berlin prosperiert und die Berliner es sich leisten wollen, schöner zu wohnen?

Nein, denn die richtig schönen Wohnungen finden häufig keine Abnehmer. Deshalb sinken die Mieten von Neubauten. Die Traumwohnung leisten sich die Berliner nur noch selten, denn sie haben weniger Geld in der Tasche – die Nettohaushaltseinkommen fallen. Wer mit weniger auskommen muss und vielleicht auch um seinen Job fürchtet, der wird keine teure Wohnung mieten. Deshalb sind günstige, große Wohnungen gefragt, die bisher am ehesten in modernisierten Altbauten der Gründerzeit zu finden waren – dort steigen nun aber die Preise. Das Gleiche gilt für die sanierten Plattenbauten am Stadtrand. Zu befürchten ist deswegen, dass Familien mit Kindern wieder ins Umland ausweichen müssen. Der Stadt würden Steuereinnahmen verloren gehen. Und der Zerfall Berlins in gute und schlechte Lagen setzte sich fort.

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