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Berlin: Thekentanz: Rive Gauche, Friedrichstraße in Mitte, am Spreeufer, direkt unter dem Opel-Autohaus.

Da haben die Betreiber im Vorfeld den Mund ganz schön voll genommen. Sinngemäß hieß es da in den Wochen vor der Eröffnung des Rive Gauche im September: Um der immer schicker werdenden Feiergemeide der Stadt ein entsprechendes Ambiente zu bieten, eröffne nunmehr der "first international Club", also eine Disko, die den Anspruch erhebt, wirklich inernational zu sein.

Da haben die Betreiber im Vorfeld den Mund ganz schön voll genommen. Sinngemäß hieß es da in den Wochen vor der Eröffnung des Rive Gauche im September: Um der immer schicker werdenden Feiergemeide der Stadt ein entsprechendes Ambiente zu bieten, eröffne nunmehr der "first international Club", also eine Disko, die den Anspruch erhebt, wirklich inernational zu sein. Das WMF, dessen DJs immerhin schon in New York auflegten, oder der Techno-Tempel Tresor spielten in den Kalkulationen des Rive Gauche offenbar keine Rolle. Und dann erklärten die Betreiber freimütig, was sie sich den Ausbau des Lokals, nur wenige Meter über dem Wasserspiegel der Spree, haben kosten lassen. Über vier Millionen Mark nämlich.

Das ist für den laienhaften Clubgast auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Dunkle Wände, wie überall, die Tanzfläche ist begrenzt durch metallisch-glänzende Gitter-Arrangements, die eher störend wirken, wenn die Bude richtig voll ist. Und dann die erste Enttäuschung: Der Spree-Blick ist verbaut. Das wäre doch originell gewesen, beim Tanzen aufs Wasser gucken zu können. Zur Entschädigung gibt es noch eine zweite Tanzfläche in einem Separee, das sich vom Ambiente vor allem durch seine Lichtanlage unterscheidet. Insgesamt gesehen ist das Interieur also ganz nett, aber bei weitem nicht so aufregend, als dass es alles bislang Dagewesene in der Stadt bislang in den Schatten stellen würde.

Schick? Ja, schick ist das Publikum hier, jedenfalls will es so angesehen werden. Entsprechend gehoben sind die Geränkepreise, nicht jedoch das Service-Niveau. Das entspricht dem mittlerweile angehobenen Berliner Durchschnitt. Zum Laufsteg für Fashion-Victims eignet sich das Rive Gauche jedoch nur in beschränktem Maße. Denn die freie Sicht ist schnell passé. Das macht aber allen denjenigen nichts, die hierher gekommen sind, um zu tanzen. Und da ist das Rive Gauche geradezu exzellent. Eine gute Beschallung aus einer hochwertigen Anlage, die Auswahl zwischen zwei Tanzflächen, die nah beieinander liegen - was will man mehr?

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