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Berlin: Therapie statt Unterricht Nach Amok-Verdacht:

Schüler bleibt zu Hause

Es ist etwas mehr als eine Woche her, dass es Aufruhr an der Reinickendorfer Bertha-von-Suttner-Schule gab, weil ein Schüler möglicherweise einen Amoklauf geplant hatte. Eigentlich, so hieß es vor kurzem noch, sollte er in der kommenden Woche wieder am Unterricht teilnehmen, doch dazu wird es nicht kommen. Weiterhin ist unklar, was mit dem 17-jährigen Karl M. (Name geändert) geschieht. „Der Schüler wird auch die nächsten Tage nicht am Unterricht teilnehmen, bis wir eine Entscheidung getroffen haben“, sagte die Direktorin Jutta Randelhoff-Szulczewski gestern dem Tagesspiegel.

Karl M. war, wie berichtet, am vergangenen Donnerstag vorläufig festgenommen worden und kam am Freitag wieder frei, weil die Tatvorwürfe weder für einen Haftbefehl noch für eine Unterbringung in einem Heim oder in einer Klinik ausreichten. „Der Schüler wird von Psychologen und anderen Institutionen betreut“, sagte die Direktorin. „Wir beraten mit der Schulaufsicht, ob er wieder in unsere Schule zurückkehren wird.“ Eine Entscheidung solle jetzt Anfang der Woche fallen. Bislang bleibe es dabei, dass gegen den 17-Jährigen wegen „Verstoßes gegen das Waffengesetz“ und „Störung des öffentlichen Friedens“ ermittelt wird, sagte Justizsprecher Michael Grunwald. Bei der Wohnungsdurchsuchung hatten Kriminalpolizisten unter anderem mehrere Softair-Pistolen, die Plastikmunition per Luftdruck verschießen, sichergestellt. Mindestens eine dieser Waffen, die gefunden wurden, gelte jedoch nicht mehr als Spielzeugpistole, sondern als scharfe Waffe, für die ein Waffenschein benötigt werde, hieß es bei der Staatsanwaltschaft. Experten des Landeskriminalamtes untersuchen die Waffen derzeit.

Am vergangenen Donnerstag hatte die Schulleiterin die Polizei alarmiert, weil sie auf eine Internetseite aufmerksam gemacht worden war, auf der Karl M. einen Amoklauf ankündigt haben soll. Bei der Durchsuchung fanden die Beamten unter anderem eine „Todesliste“, auf der er die Namen von Schülern und Lehrern notiert haben soll, die er töten wolle. tabu

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