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Berlin: Thierse und das Tor: Dramatischer Appell - Hungerstreikende Handwerkerfrau wendet sich an den Bundestagspräsidenten

Von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse erhoffte die verzweifelte Frau am Brandenburger Tor eine Anwort. Sie stürzte auf ihn zu, griff seinen Arm, erlitt dann aber einen Schwächeanfall und fiel zu Boden.

Von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse erhoffte die verzweifelte Frau am Brandenburger Tor eine Anwort. Sie stürzte auf ihn zu, griff seinen Arm, erlitt dann aber einen Schwächeanfall und fiel zu Boden. Sie wollte die Chance zum Gespräch nutzen, als der Bundestagspräsident zur Pressekonferenz wegen der Restaurierungsarbeiten zum Tor gekommen war. Thierses persönlicher Referent Sven Vollrath half der Frau wieder auf die Beine. Sie gehört zu den Handwerkerfrauen, die seit 38 Tagen am Brandenburger Tor im Hungerstreik sind; sie kampieren dort Tag und Nacht auf Liegen mit Decken und Schlafsäcken.

Die Frauen kommen aus Thüringen und Brandenburg und werfen der Bundesregierung vor, keine Sicherheiten zu schaffen, um kleine und mittlere Firmen vor den Folgen der schlechten Zahlungsmoral der Auftraggeber zu schützen. Denn für diese Unternehmen bedeutet ein nicht bezahlter Aufrag oftmals das Aus. Die Frauen hatten auch an den Bundestagspräsidenten geschrieben und ihn um Hilfe gebeten, da die Firmen ihrer Männer in den Ruin getrieben würden. Thierses Büro leitete die Schreiben an die Verantwortlichen in den Fraktionen weiter, die sich auch mit den Frauen in Verbindung setzten.

Bereits im Juni waren die Frauen am Brandenburger Tor schon einmal in den Hungerstreik getreten. Damals hatten sie die Aktion nach 26 Tagen abgebrochen, aber schon angekündigt, nach der parlamentarischen Sommerpause weiterzumachen, weil die erwünschte Reaktion der Politiker ausgeblieben war. Am 4. September dann nahmen sie den Hungerstreik wieder auf, die Aktion ist bei der Versammlungsbehörde bis zum 3. November angemeldet.

sik

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