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Ticketverkauf: Leichtathletik-WM: Keine Angst vor leeren Rängen

Zwei Wochen vor dem Start der Wettkämpfe will nicht so recht WM-Stimmung aufkommen. Sollte der Kartenverkauf schleppend verlaufen, plädieren Sportpolitiker für verbilligte Tickets.

Von Sabine Beikler

Zwei Wochen vor der offiziellen Eröffnung der Leichtathletik-WM in Berlin denken einige Sportpolitiker mit ungutem Gefühl an die WM 2007 in Osaka: Im Nagai-Stadion war meist die Hälfte der 60 000 Plätze nicht besetzt. „Leere Ränge sind keine gute Werbung für die Hauptstadt“, sagen die sportpolitischen Sprecher Markus Pauzenberger (SPD) und Gabriele Hiller (Linke). Sollten wider Erwarten zu wenig Karten verkauft werden, plädieren beide für die Abgabe verbilligter Karten. „Aber nicht nur für Berliner, sondern für alle Besucher“, sagen sie.

Auch wenn Hiller die Werbung für die Leichtathletik-WM als „noch nicht ausreichend“ kritisiert, ist man im Senat optimistisch, dass in den nächsten zwei Wochen in der Stadt die WM-Atmosphäre deutlich zu spüren ist. „Wir sind optimistisch. Unser Ziel ist es, das Stadion vollzukriegen,“ sagte Senatssprecher Günter Kolodziej. Sollten die Besucherzahlen hinter den Erwartungen liegen und dann verbilligte Tickets verkauft werden, sei das aber keine Senatsangelegenheit, sondern „Sache des Organisationskomitees“.

Und die Organisatoren sind sehr optimistisch: Es werden rund 550 000 Karten angeboten, 280 000 Tickets seien bisher verkauft, sagte Michael Mronz vom WM-Organisationskomitee. Und seit Freitag ist der vorletzte WM-Tag am 22. August schon ausverkauft: „Wir spüren den Run. Das ist ein super Stand“, sagte Mronz. Auch die Resonanz der Berliner Schulen sei gut gewesen: denen wurden Tickets für fünf Euro angeboten. Freikarten würden keine verteilt, sagte Mronz. Auch „aufgefüllt“ werden sollen leere Plätze nicht. Vier Karten-Kategorien werden angeboten: Die teuersten Tagestickets gibt es für 154 Euro in der Kategorie „Finish Line Area“ auf Höhe der Ziellinie. Die günstigsten kosten 30 Euro. Geboten werden dafür acht Stunden Spitzensport. Ausnahmen sind Montag, Dienstag und Mittwoch: Für die „kurzen“ Tage gibt es Tageskarten für 20 Euro. Kostenlos dagegen ist der Zutritt auf die Tribünen mit 6000 Plätzen am Brandenburger Tor, wo die Marathonläufer und Geher starten und ins Ziel gelangen.

Mronz glaubt: „Der Berliner ist es gewohnt, an der Tageskasse Tickets erwerben zu können.“ So sei es zum Beispiel auch bei Top-Spielen von Hertha BSC oder bei Konzerten im Olympiastadion. Leichtathletikveranstaltungen seien, anders als fantypische Sportevents wie Fußball, Basketball oder Eishockey, nie im Vorverkauf ausverkauft, sagte Mronz, „sondern ein funktionierendes Tagesgeschäft“. Die Stadionkapazität wird von 74 000 auf rund 54 000 Plätze sinken. Denn die Pressetribüne wird auf den Unterring nahe der Ziellinie ausgeweitet; am Marathontor werden Blöcke für Sportler freigehalten. Sie sitzen am Treppenturm, über den sie in den Innenraum gelangen.

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