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Zum ersten Mal wurde der kleine Eisbär am Freitag im Tierpark Berlin von Tierarzt und Tierparkdirektor Andreas Knieriem untersucht. Bis zum ersten Februar werden Namensvorschläge für den Jungen entgegengenommen.

© Tierpark Berlin

Tierpark Berlin: Name für das Eisbärenbaby gesucht

Schon mehr als 2000 Namensvorschläge für den kleinen Jungen sind eingegangen. Bis zum ersten Februar kann noch mitgemischt werden.

Paule, Frosty, Mohammed oder Alex: Der kleine Eisbär aus dem Tierpark Berlin braucht einen Namen. Seit Freitag ist sicher, dass es ein Junge ist. Die Namenssuche für den weißen Nachwuchs kann jetzt also beginnen. Radio Berlin 88,8 und der Berliner Verlag sind die Paten für das Eisbärenbaby und nehmen Namensvorschläge entgegen. "Schon über 2000 Vorschläge sind eingereicht worden“, teilte Projektleiterin Simone Augustin mit, darunter seien auch Ideen aus Schweden, den USA und Kanada. Auch die Eisbären Berlin twitterten ihre favorisierten Namen: Sven, Felle und Hartmut, für Eishockeyspieler Hartmut Nickel.

Bis zum ersten Februar nehmen die Paten Vorschläge entgegen, dann suchen sie zusammen mit dem Tierpark Berlin den schönsten und passendsten Namen heraus. Vorgaben gibt es nicht, nur hat Tierparkdirektor Andreas Knieriem eine Bitte: "Ein kurzer Name, der zum Herkunftsgebiet des Eisbären passt, wäre gut.“ Die Eltern Tonja und Wolodja stammen aus Russland. 14 Tage müssen sich die Eisbär-Fans noch bis zur Bekanntgabe gedulden. Sie können die Zeit mit Videos aus der Wurfhöhle überbrücken.

Zu Gesicht bekommen werden die Berliner den kleinen Bär aber erst in etwa drei Monaten, sagt Christine Reiss vom Tierpark. Der Schöpfer des Gewinnernamens darf bei der Präsentation des Eisbären im März dabei sein, bei häufigen Vorschlägen, wie Fritz oder Bolle, wird gelost.

"Knut klang so schön nordisch."

Dass Eisbären zu den beliebtesten Zootieren gehören, ist wohl auch der Geburt von Knut am 5. Dezember 2006 im Zoo zu verdanken. Der putzige Vertreter einer bedrohten Tierart, den sein bärtiger Tierpfleger Thomas Dörflein mit der Flasche aufgezog, wurde schnell zum Publikumsliebling - auch über Berlins Grenzen hinaus. Heute würde Knut wahrscheinlich sofort ein Unternehmen als Paten finden, das sich um die Namensvergabe reißt — damals aber hatten Dörflein und sein Team das Vorschlagsrecht.

Und Knut klang so schön nordisch, fand Thomas Dörflein damals. Bei dem etwas später geborenen Konkurrenzeisbärbabys Flocke aus dem Tiergarten Nürnberg hatte die Stadt im Zuge des Eisbärbooms dann ein gutes Jahr später öffentlich dazu aufgerufen, Vorschläge einzusenden. Innerhalb weniger Tage erhielt die Stadt 21 500 Einsendungen. Die Jury unter Vorsitz des Nürnberger Oberbürgermeisters Ulrich Maly entschied sich dann für den Namen Flocke, mit dem die Tierpfleger schon zuvor das kleine weiße Knäuel angesprochen hatten.

Meist sind es sie oder andere Beschäftigte, die den Tierbabies Namen geben, wie einst auch "Affenvater" Reimon Opitz und Affenkurator Peter Rahn. Doch auch schon in früheren Jahrzehnten ließ der Zoo gern einen Paten den Rufnamen für Weibchen oder Männchen vergeben – wenn etwa Möbel Hübner oder Leineweber sich stark machten. Mitunter sind es auch Geburtstermine, die einen Namen nahelegen. So wundert es nicht, dass ein am 5. Dezember geborenes Zebra Nikolaus getauft wurde. Und Heiner Klös, langjährig in vielen leitenden Funktionen im Berliner Zoologischen Garten tätiger Fachmann, muss noch heute schmunzeln, wenn er sich an das Nashorn erinnert, dem sein 2014 verstorbener Vater, der frühere Zoodirektor Heinz-Georg Klös, einst im Monat Februar einen Namen verpasste. Das Tier wurde nämlich auf den Namen Heiner getauft.

Flusspferdbulle Knautschke wurde 1943 im Berliner Zoo geboren und überstand den Zweiten Weltkrieg unbeschadet. Seinen Namen erhielt er, nach Zoo-Recherchen, im Rahmen eines Preisausschreibens einer Berliner Zeitung. 1988 wurde der Publikumsliebling eingeschläfert.

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