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Neuer Anschluss im Olympiastadion Berlin: Der neue Chef übernimmt die Geschäfte.

© Kai-Uwe Heinrich

Timo Rohwedder: Ein Wolfsburger wird neuer Olympiastadion-Chef

Lange hat der Senat gesucht, nun ist der neue Olympiastadion-Chef gefunden: Es wird ein Ex-FU-Student, der zuletzt beim VfL Wolfsburg gearbeitet hat.

Das Olympiastadion hat einen neuen Chef. Musikstars, Kongresse und große Sportveranstaltungen soll in Zukunft Timo Rohwedder nach Berlin locken. "Rohwedder löst Peter von Löbbecke ab, der die Gesellschaft interimsmäßig vom 20. Oktober 2014 an leitete und zum 30. September 2015 seine Tätigkeit als Geschäftsführer absprachegemäß beenden wird", teilte die Senatsverwaltung für Inneres mit.

Timo Rohwedder soll seinen Job am 1. Oktober antreten. Er kann sich gut vorbereiten, weit ist es ja nicht von Wolfsburg zum Olympiastadion (wo übrigens an diesem Wochenende das Feuerwerkfestival Pyronale stattfindet). Dort hat er beim örtlichen Fußballklub seit vielen Jahren gearbeitet. Nach Auskunft des Berufsnetzwerkes xing hat Rohwedder in den 90er Jahren an der FU Berlin Sportwissenschaft und Betriebswirtschaftslehre studiert. Das passende Thema: "Die Vermarktung moderner Sportarenen".

Nach einer ersten Station beim FC St. Pauli in der Marketingabteilung und im Organisationsteam der Eishockey-WM 2001 in der Kölner Arena ging er zu Sportfive - die auch Vermarkter sind von Hertha BSC - und anschließend für 13 Jahre zum VfL Wolfsburg. Dort arbeitete er in der Marketing- und Vetriebsabteilung des Klubs, war zuletzt Leiter Controlling.

Dem Ex-Chef wurden Tricksereien vorgeworfen

Die Suche der Senatsverwaltung für Inneres um Senat Frank Henkel (CDU) war mehr als schwierig in den vergangenen Monaten. Zuletzt hatte der langjährige Manager Peter von Löbbecke den Job weiter übernommen, obwohl sein Vertrag eigentlich beendet war. Wie berichtet, war der frühere Chef Joachim E. Thomas im Oktober 2014 wegen „pflichtwidriger Handlungen“ abberufen worden.Nach dem Rauswurf von Thomas, dem im Herbst 2014 vorgeworfen wurde, einen zu teuren Dienstwagen zu fahren und bei Tank- und Reiseabrechnungen getrickst zu haben, verging ein halbes Jahr, bis die Geschäftsführerstelle neu ausgeschrieben wurde. Die Anzeige erschien, wie die Innenverwaltung bestätigte, Ende Januar 2015 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Juristisch soll Joachim E. Thomas inzwischen allerdings entlastet worden sein. Thomas ist nach wie vor Vorstandschef der Vereinigung Deutscher Stadionbetreiber (VDS) und gehört auch dem Wirtschaftsrat des Berliner Fußball-Verbands (BFV) an. In diesem Gremium sitzt auch Henkels Sport-Staatssekretär Andreas Statzkowski (CDU).

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