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Vorsicht am Bahnsteig. Schön, dass die S-Bahn Partner ist des Mauerfallfests. Schneller geht’s aber mit der BVG.

© dpa

Tipps für Berlin und Umland: GDL-Streik: So kommen Sie trotzdem ans Ziel

Bitte umsteigen und zusammenrücken: Tipps zu Trips ohne S-Bahn. Nicht nur bei der BVG dürfte es eng werden, sondern auch auf der Straße. Dort gibt es zudem Sperrungen.

Bis zu 1,3 Millionen Fahrgäste fahren werktags mit der S-Bahn. Am Wochenende mit dem Mauerfalljubiläum wären sicher auch noch hunderttausende Touristen hinzugekommen. Obwohl die Geschäftsführung am Mittwoch die mehr als tausend Lokführer gebeten hat, wegen des historischen Datums sich nicht am Streik zu beteiligen, ist damit zu rechnen, dass der Bahnverkehr zum großen Teil nicht rollt.

Die GDL-Mitglieder seien überzeugt, dass ihre Forderungen richtig seien, sagte am Mittwoch der Berliner GDL-Chef Frank Nachtigall. Es gibt aber Wege, trotzdem zu seinem Ziel zu kommen. Sogar mit der S-Bahn.

S-Bahn

Komplett wird der Verkehr wahrscheinlich – wie bereits bei den vorangegangen Streiks – nicht eingestellt. Es gibt Triebfahrzeugführer, die weiter fahren wollen. Allerdings müssen die Planer abwarten, wie viele der Mitarbeiter tatsächlich zum Dienst erscheinen. Der Ersatzfahrplan sieht vor, dass auf den Linien S 1, S 2, S 3, S 46, S 5, S 7 und S 9 zumindest abschnittsweise Züge im Abstand von 20 Minuten fahren.

Keinen Verkehr gibt es demnach auf den Linien S 25, S 41, S 42 S 45, S 47, S 75, S 8 und S 85. Weitere Informationen gibt’s im Internet. Auch Hertha-Fans, die zum Bundesligaspiel am Freitagabend gegen Hannover ins Olympiastadion wollen, sollten die S-Bahn nicht einplanen.

Regionalbahnen

Hier ist bei den Zügen der Deutschen Bahn mit erheblichen Ausfällen zu rechnen. Fahren wollen dagegen deren Konkurrenten, die nicht bestreikt werden. Die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (Odeg) fährt auf den Linien RE 2 (Wismar–Cottbus), RE 4 (Jüterbog–Stendal), RB 33 (Wannsee–Jüterbog) und RB 36 (Frankfurt (Oder)–Lichtenberg.

Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) betreibt die Linien RB 26 (Lichtenberg– Kostrzyn/Küstrin) und RB 27 (Gesundbrunnen/Karow–Groß Schönebeck/Schmachtenhagen). Die Züge können aber nur rollen, wenn die Gleise nicht streikbedingt blockiert werden. Verspätungen oder Ausfälle sind deshalb möglich.

BVG

Die BVG muss mit ihren Bahnen und Bussen wieder die Hauptlast im Nahverkehr übernehmen. Bei den bisherigen Streiks der Lokführer waren nach Angaben der BVG bis zu 60 Prozent mehr Fahrgäste in ihren Fahrzeugen unterwegs. In der Innenstadt ist das Netz so dicht, dass man fast überall auch ohne die S-Bahn hinkommt. Allerdings häufig dann nur mit Umsteigen. Die BVG hat versprochen, ihr Angebot zu erweitern. Allerdings hat sie kaum noch Reserven – weder bei den Fahrzeugen noch bei den Fahrern.

Und es bleibt bei der vorgesehenen Sperrung der U-Bahn-Linie U 7 zwischen den Stationen Berliner Straße und Mehringdamm. Hier fahren von Freitagabend, 20 Uhr, bis Montagfrüh keine Züge. Im Vorfeld hatte die BVG noch als Ersatz auf die S-Bahn verwiesen. Die Arbeiten könnten nicht verschoben werden, weil die Weichen am Bahnhof Möckernbrücke so verschlissen seien, dass sie jetzt erneuert werden müssten, sagte BVG-Sprecher Markus Falkner. Die Arbeiten seien schon mehrfach verschoben werden. Als nächster Termin käme erst das Frühjahr infrage. Dann bestehe die Gefahr, dass die Strecke gesperrt werden müsse.

Immerhin fährt am Freitagabend zum Hertha-Spiel die U 2 auch zwischen Wittenbergplatz und Bismarckstraße. Der Abschnitt ist derzeit montags bis donnerstags jeweils ab 21 Uhr bis zum nächsten Morgen unterbrochen. Wegen der Feiern zum Mauerfall fallen am Sonntag aber zahlreiche Busse aus, oder sie werden umgeleitet. Betroffen sind vor allem die „grenzüberschreitenden“ Linien M41, M27, M85, TXL, 100, 101, 106, 123, 147, 187, 200, 245 sowie die Straßenbahn-Linie M10.

Autoverkehr

Auch Autofahrer sollten mehr Zeit einplanen. Die Straßen würden deutlich voller sein, vor allem am Freitag, prognostiziert die Verkehrsinformationszentrale. Dies hätten die vorigen Streiks gezeigt. Hinzu kommen die üblichen Baustellen. Außerdem sind wegen der Feierlichkeiten zahlreiche Straßen gesperrt.

Geschlossen ist bereits die Straße des 17. Juni zwischen Yitzhak-Rabin-Straße und Brandenburger Tor. Am Sonntag ist dann auch das Befahren der Bösebrücke nicht möglich, dort, wo vor 25 Jahren die ersten Ost-Berliner die Mauer passieren konnten. Im Stau stecken bleiben können auch die Taxis, die verstärkt im Einsatz sind.

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