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Ob's hilft? Privathaus mit Kamera und Alarmanlage.

© dpa

Tipps zur Einbruchsprävention: Fachleute beauftragen, genau informieren, Türen schließen

Wie genau schützt man sich wirksam vor Einbrüchen? Und was kostet nur unnötig Geld? Wir haben uns mal die Hinweise von Berliner Polizei und anderen angesehen.

Das vorweg: Hundertprozentige Einbruchssicherheit gibt es für kein Gebäude, das Fenster, Türen oder (schlimmer noch) Balkontüren hat. Und: Wer Einbrechern die Arbeit so schwer wie möglich machen möchte, muss erst einmal ordentlich Geld in die Hand nehmen. So nannte etwa der Tagesspiegel letztes Jahr Preise von rund 500 Euro für die sachgerechte Sicherung einer Balkontür. Auch die sichere Nachrüstung der Wohnungstür durch unter anderem die Verstärkung des Türblattes mit einer Multiplexplatte sollte da mit mindestens 1000 Euro zu Buche schlagen. Noch besser wäre natürlich der Einbau einer neuen einbruchhemmenden Tür, Kosten zwischen 2500 und 3000 Euro – alles abhängig von der Güte des Fabrikats und den Preisvorstellungen des einbauenden Fachpersonals.

LEKTION 1: FRAGEN SIE PROFIS!

Dass man auf Fachpersonal nicht verzichten sollte, lernt man auf der Internetseite der Beratungsstelle Einbruchschutz des Landeskriminalamts Berlin: „So wichtig wie die Qualität der einbruchhemmenden Produkte ist der fachgerechte Einbau.“ Aus diesem Grund ist der vielleicht wichtigste Service auf den Seiten der Präventionsstelle das Angebot einer stetig aktualisierten „Errichterliste“. Dort verzeichnet sind 61 Berliner Betriebe (Stand:

18. Dezember), die den „Berliner Errichternachweis für Mechanische Sicherungseinrichtungen“ innehaben. Bevor man dort den Sicherheitstechniker seines Vertrauens wählt, kann man sich bei der Beratungsstelle selbst „kostenfrei und neutral“ informieren lassen. Das funktioniert telefonisch (unter 46 64 - 97 99 99), per Mail (an einbruchschutz@polizei.berlin.de) oder auch ohne Terminvergabe in der Beratungsstelle selbst (Platz der Luftbrücke 5, Mo 10-18 Uhr, Di-Do 8-15 Uhr). Für die besonders einbruchsgefährdeten Bewohner von Einfamilienhäusern, Erd- und Dachgeschosswohnungen sowie Gewerbebetriebe wie Büros, Praxen oder Ladengeschäfte gibt es auch die Möglichkeit einer kostenlosen Vor-Ort-Beratung. Termine gibt’s per Telefon von der Beratungsstelle, aufgrund der stetig steigenden Nachfrage müssen sich Interessenten aber auf mehrwöchige Wartezeiten einrichten.

LEKTION 2: ES IST KOMPLIZIERT!

Eher etwas für Feinschmecker sind die acht Infoblätter zu Unteraspekten wie „Sicherung von zweiflügeligen Wohnungstüren“ oder „Rolladen und Vergitterung“ auf der Webseite der Beratungsstelle. Wer versucht, sich zwischen DIN- und EN-Normen und Fachvokabular zurechtzufinden, ist hinterher nur bedingt klüger. Wir merken uns trotzdem: Die üblicherweise heute in Fenstern verbauten Rollzapfenbeschläge sollte man gegen Sicherheitsbeschläge nach DIN 18104 - 2 austauschen, die mit Pilzkopfzapfen aus Stahl und den passenden Schließstücken das Fenster rundumlaufend sicher mit dem Rahmen verbinden.

LEKTION 3: SEIEN SIE WACHSAM!

1. Etwa zehn Prozent aller Einbrüche könnten verhindert werden, wenn vorhandene Sicherheitstechnik genutzt würde. Auch wenn Sie das Haus nur kurz verlassen: Verriegeln Sie die Wohnungstür, schließen Sie Fenster und Balkontüren.

2. Denken Sie an Ihre Nachbarn. Oft berichten Hausbewohner der Polizei nach Einbrüchen von „ungewöhnlichem Lärm“, den Sie zwar gehört haben, ohne aber darauf zu reagieren.

3. Verstecken Sie nicht alle Wertgegenstände am selben Ort.

4. Kleine Safes bringen nur etwas, wenn man sie verankert – sonst werden sie ungeöffnet mitgenommen.

5. Wenn im Treppenhaus verdächtige Personen auftauchen, sollte man sie ansprechen. Noch besser: vorher die Polizei verständigen.

6. Wenn ein Baugerüst vor Ihrem Haus steht: Sichern Sie Ihre Fenster.

7. Schlösser an Fenstern, Balkon- und Terrassentüren bedeuten nicht, dass diese nicht ausgehebelt werden können – davor schützt nur eine Aushebelsperre im Rahmen.

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