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Berlin: Tisch und Theke: Gasthaus "Am Weiher"

"Nur für ein schönes Essen eine lange Fahrt ins Umland?" Immer mehr Berliner stellen sich gerade in dieser Jahreszeit offenbar diese Frage und entscheiden sich letztendlich für ein Lokal an der Stadtgrenze.

"Nur für ein schönes Essen eine lange Fahrt ins Umland?" Immer mehr Berliner stellen sich gerade in dieser Jahreszeit offenbar diese Frage und entscheiden sich letztendlich für ein Lokal an der Stadtgrenze. Das Gasthaus "Am Weiher" im 30 Kilometer nördlich Berlins gelegenen Freudenberg ist nur ein Beispiel dafür.

Notgedrungen musste Inhaberin Annemarie Guy den Anspruch einer Gourmet-Küche aufgeben. Sie gehört mit ihren Angeboten zwar immer noch zur Brandenburger Spitze, doch der bei ihr etwa Mitte vergangenen Jahres einsetzende Rückzug der Berliner blieb nicht ganz folgenlos. Bis dahin stammten schließlich rund 80 Prozent der Gäste aus der nahen Großstadt.

Annemarie Guy, bis 1990 Intendantin des Potsdamer Kabaretts, steht als Seiteneinsteigerin jetzt selbst am Herd. Ihr Mut zahlt sich aus. Denn immerhin gehört die seit einiger Zeit getrennt von ihrem Mann lebende Frau mit ihren Menü-Kreationen zum Kreis der zehn besten Meisterköche der neuen Bundesländer. "So frisch und ehrlich wie möglich", lautet ihr Motto. Damit versucht sie die Zwänge zu niedrigeren Preisen für die jetzt mehrheitlich Brandenburger Gäste auszugleichen. Dennoch bleibt der Anspruch im Gasthof "Am Weiher" hoch.

Berliner Stammgäste kommen natürlich nach wie vor nach Freudenberg. Viele von ihnen haben der Familie nach einem Großbrand vor vier Jahren tatkräftig geholfen. Seit Februar 1997 besitzt Freudenberg wieder ein Gasthaus "Am Weiher". Wie früher werden auch heute Gäste zusätzlich mit Kultur aufs Land gelockt. Alle zwei Wochen steigt im Theatersaal ein Kunstabend. Morgen singt und spielt Manfred Maurenbrecher ab 20 Uhr Lieder und Gemeinheiten.

Davor oder danach können Besucher unter anderem zwischen Lachsfilet auf Wildreis mit Zucchini und Kaiserschoten (20 Mark) oder Lammhüfte mit grünen Bohnen und Backkartoffeln für 23 Mark wählen. Empfehlenswert ist als Vorspeise ein Salatteller mit hauseingelegtem Schafskäse für zwölf Mark. Ebenso vorzüglich fiel das Dessert mit einer Vanillebirne auf Brombeersauce mit Schokoladeneiscreme aus. Wer den Ausflug richtig genießen will, lässt sich die rustikale Sauna im früheren Pferdestall reservieren.

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