zum Hauptinhalt
Ausgebrannt. Bei dem Feuer in einer Hochhauswohnung im Märkischen Viertel ist der 74-jährige Mieter ums Leben gekommen. Die Rettungskräfte konnten ihm nicht mehr helfen. Foto: dapd/Zinken

© dapd

Berlin: Tod in den Flammen

74-Jähriger stirbt bei einem Hochhausbrand im Märkischen Viertel Bei einem weiteren Feuer in Charlottenburg kam ein Paar glimpflich davon.

Die Wohnung im neunten Stock des 14-geschossigen Hochhauses im Märkischen Viertel stand in hellen Flammen – für den 74-jährigen Mieter kam jede Hilfe zu spät. Am Dienstag kurz vor fünf Uhr rückte die Feuerwehr im Senftenberger Ring in Reinickendorf an. Die Retter entdeckten im Schlafzimmer den Mann mit schweren Brandverletzungen. Er starb kurz darauf an Ort und Stelle.

Kurz vorher waren den Feuerwehrleuten schon stark hustende Hausbewohner im verqualmten Treppenhaus entgegengekommen. Zwei Mieter mussten wegen des Qualms sogar mit Rettungshauben über dem Kopf ins Freie gebracht werden - diese sind an die Atemschutzgeräte der Feuerwehrleute angeschlossen. Insgesamt erlitten vier Bewohner eine Rauchgasvergiftung und wurden in eine Klinik gebracht.

60 Retter waren zwischenzeitlich im Einsatz. Und obwohl sie rasch mit den Löscharbeiten begonnen hatten, war es nicht zu verhindern, dass sich die Flammen auf eine darüber liegende Wohnung im zehnten Stock ausbreiteten. Zwar habe auch diese Wohnung schnell gelöscht werden können, doch sei sie aufgrund des starken Qualms, der sich gebildet hatte, bis auf Weiteres nicht mehr bewohnbar, hieß es bei der Feuerwehr. Die Brandwohnung sei komplett zerstört worden, weil durch das Feuer eine enorme Hitze entstanden war. Die Ursache des Brandes ist noch nicht geklärt. Die Polizei ermittelt jedoch wegen Fahrlässigkeit. Der Rentner soll allein in der Wohnung gelebt haben. Wie ein Ermittler berichtete, sei das Schlafzimmer, in dem der Brand ausgebrochen war, „mit Klamotten und Sachen“ zugestellt gewesen. „Je mehr dort herumsteht, desto schneller kann sich auch ein Feuer ausbreiten.“

Der 74-Jährige ist das 15. Opfer in diesem Jahr, das bei einem Wohnungsbrand ums Leben gekommen ist. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres starben zwölf Menschen in ihren brennenden Wohnungen. 30 Brandtote waren im gesamten Jahr 2011 zu beklagen.

Ein Rentnerpaar, dessen Wohnung in Charlottenburg am Montagnachmittag brannte, kam glimpflicher davon. Polizeibeamte, die vor der Feuerwehr in dem Haus in der Knobelsdorffstraße waren, sahen die beiden Mieter bereits im Laubengang und brachten die 62-jährige Frau und ihren 75 Jahre alten Lebensgefährten ins Freie. Die beiden wurden mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht. Laut Polizei brannte ein Zimmer der Wohnung komplett aus. Auch hier ist die Ursache für das Feuer noch ungewiss. Die Ermittler gehen hier ebenfalls von Fahrlässigkeit aus. Die Feuerwehr rät dringend dazu, dass Mieter ihre Wohnungen mit Rauchmeldern ausstatten – diese sind bereits für rund fünf Euro zu kaufen und können Leben retten. Tanja Buntrock

Zur Startseite