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Tod kurz vorm Ziel: Marathonläufer stirbt an der Fischerinsel

Der Berliner Halbmarathon wird vom Tod eines Läufers überschattet. Obwohl sich der Notarzt sofort auf den Weg zu dem kollabierten Sportler machte, kam jede Hilfe zu spät.

Der Tod eines Läufer trübt den Erfolg des Halbmarathons. Das Ziel war schon fast in Sicht, als der 42-Jährige am Mittag plötzlich zusammenbrach. Der Mann konnte trotz schneller Reanimationsversuche nicht mehr gerettet werden. Kurz vor der Zielgeraden war er kollabiert und noch an der Strecke verstorben. Das Unglück ereignete sich nach Angaben der Feuerwehr an der Fischerinsel Ecke Gertraudenstraße, kurz hinter Laufkilometer 20. „Um 12.41 Uhr ging bei uns die Notrufmeldung ein“, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Ein Notarzt und Rettungswagen seien sofort losgeschickt worden. „Die genaue Todesursache muss jetzt in Ruhe untersucht werden“, sagte der Geschäftsführer des Veranstalterteams, Jürgen Lock. Er wollte auch eine Obduktion des Leichnams nicht ausschließen. Klar sei aber, dass die für Notfälle geplante Rettungskette von Helfern und Sicherheitsleuten einwandfrei funktioniert habe.

Am Abend sollte es zunächst eine Pressekonferenz zu dem Unglücksfall geben, die dann aber abgesagt wurde. Es gebe keine weiteren Neuigkeiten, hieß es. Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft über eine Obduktion müsse abgewartet werden, sagte Jürgen Lock.

Der verstorbene Läufer sei kein Berliner und auch kein Brandenburger. Wo er herkomme, werde aus Rücksicht auf die Angehörigen nicht bekannt gegeben. Die Angehörigen des Toten seien noch nicht informiert.

In der 30-jährigen Geschichte des Halbmarathons ist es der zweite Todesfall. Zuletzt war 2007 ein 38 Jahre alter Mann aus Charlottenburg an der Leipziger Ecke Jerusalemer Straße zusammengebrochen und an Sekundenherztod gestorben. Auch er war kurz vorm Ziel, gut zwei Kilometer fehlten ihm noch. Ein mitlaufender Arzt hatte noch versucht, ihn wiederzubeleben – vergebens. Immer wieder gibt es Tote bei Laufveranstaltungen, allein 2009 waren es neun Menschen in Deutschland. Selbst bei einer leichten Erkältung raten Ärzte dringend von einem Marathonlauf ab.

Laut den Organisatoren waren am Sonntag 186 Sanitäter und Notfallmediziner im Einsatz. Darunter 90 Johanniter-Unfallhelfer, 27 Ärzte, 40 Physiotherapeuten und sechs Intensivpfleger. Für die Sicherheit und die Absperrungen waren allein im Start- und Zielbereich 129 professionelle Sicherheitsleute und 450 freiwillige Helfer im Dienst.
jra

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