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Berlin: Todesschüsse vor der Bank

Mann wollte Opfer eines Raubes helfen und wurde getötet

Um an den Geldkoffer einer Geschäftsfrau zu kommen, war dem Täter offenbar jedes Mittel recht. In unmittelbarer Nähe des Eingangs zur Sparkassenfiliale in der Lichtenberger BernhardBästlein-Straße erschoss er gestern gegen 11.30 Uhr einen 66-jährigen Blumenhändler, der die Frau vor ihm schützen wollte. Sie selbst verletzte der Räuber schwer, er flüchtete in einem blauen Auto. Laut Polizei soll es ein ausländischer Wagen mit gelbem Nummernschild gewesen sein.

Eine Zeugin hat die Tat beobachtet. Die 66-jährige Rentnerin wohnt im 6. Stock eines Hochhauses gegenüber der Sparkasse. Die alte Frau hatte wie jeden Tag von ihrem Fenster aus dem Treiben rund um das Einkaufszentrum neben der Sparkasse zugeschaut. „Eine Frau ist mit einem Koffer aus dem Auto gestiegen“, erzählt die Rentnerin. Dann habe sie gesehen, wie ihr der Blumenhändler aus dem gegenüberliegenden Laden mit mehreren Kartons voller Pflanzen entgegenkam. „Plötzlich rannte ein anderer Mann auf beide zu, die Frau schrie. Dann fielen der Blumenhändler und sie zu Boden. Der Räuber lief mit dem Koffer weg und stieg in das blaue Auto, das um die Ecke parkte“, schildert die Rentnerin.

Der Leiter der 6. Mordkommission, Konrad Zehnpfenning, bestätigt: „Die 49-jährige Claudia J. wollte Geschäftseinnahmen eines Blumengroßhandels bei der Sparkasse einzahlen.“ Sie habe dabei zufällig Kurt H. aus dem Blumenladen gegenüber getroffen. Als der Täter auf Claudia J. losging, wollte Kurt H. der Frau helfen. Doch der Räuber feuerte sofort mehrere Schüsse aus seiner Pistole ab und traf den Mann im Oberkörper. „Die Frau ist auch getroffen worden und liegt im Krankenhaus.“ Vor sieben Jahren sei sie schon einmal vor dieser Filiale überfallen worden, sagt Zehnpfenning. „Damals wurde aber niemand getötet.“

Bei dem Toten handelt es sich um den Vater der Inhaberin des Blumenladens. Er habe dort öfter ausgeholfen, sagen Zeugen. tabu

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