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Berlin: Tödlicher Bruderzwist: Arzt verurteilt

Der Mediziner hatte auf eine milde Strafe von vier Jahren Haft gehofft. Am Ende aber setzte sich die Staatsanwaltschaft mit ihrem Antrag durch: Der 50-jährige Dietmar K.

Der Mediziner hatte auf eine milde Strafe von vier Jahren Haft gehofft. Am Ende aber setzte sich die Staatsanwaltschaft mit ihrem Antrag durch: Der 50-jährige Dietmar K., der seinen sechs Jahre jüngeren Bruder vor den Augen der Mutter mit zwölf Messerstichen umgebracht hatte, wurde gestern wegen Totschlags zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Der „völlig sinnlosen, brutalen Tötung“ seien jahrelange, von beiden Seiten geführte Streitereien der Brüder vorausgegangen, hieß es im Urteil.

Der Orthopäde und sein Bruder hatten sich am Morgen des 12. Mai vorigen Jahres wieder einmal um das gemeinsam mit der Mutter bewohnte Haus der Familie in Hermsdorf gestritten. Der Jüngere wollte den Älteren schon längere Zeit aus dem Haus haben. Nach heftigem Wortwechsel habe Dietmar K. „mehrfach und mit Wucht“ auf seinen Bruder eingestochen, sagte der Vorsitzende Richter.

Zu Gunsten des im Wesentlichen geständigen Angeklagten ging das Gericht von einer Tat im Affekt aus. Der Arzt hatte im Prozess unter Tränen erklärt: „Ich weiß nicht, wie es passiert ist. Er hat Worte gebraucht, die lösten bei mir eine Explosion aus.“ Er habe seinen Bruder nicht töten wollen. K.G.

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