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Berlin: Toleranter Glamour

Heute startet das schwul-lesbische Stadtfest Gestern war erstmals Christopher-Street-Day-Gala

Runter von der Straße, rauf auf die größte Bühne Europas ging es am Freitag für den Christopher Street Day (CSD). Im Friedrichstadtpalast wurde die erste Berliner CSD-Gala gefeiert – und das Interesse war groß: Mit fast 1900 Gästen, darunter Prominente wie Jeanette Biedermann, Désirée Nick und Rosa von Praunheim, war sie nahezu ausverkauft. Die schillernden Kostüme gaben bereits einen Vorgeschmack auf den CSD-Umzug, der am kommenden Samstag stattfindet.

Nicht weniger glamourös als auf dem roten Teppich ging es auf der Bühne zu. Unter dem Motto „CSD meets YMA“ wurde eine schwul-lesbische Sonderedition der aktuellen Show präsentiert. Soul-Sängerin Cassandra Steen stand auf der Bühne, Volkan Baydar sang seinen Top-10-Titel „She’s got that light“ und TV-Star Gaby Decker trat als Sicherheitschefin des Papstes auf. „Mit der CSD-Version unserer Show wollen wir ein weiteres Zeichen gegen Ausgrenzung setzen“, sagt Berndt Schmidt, der als Intendant des Friedrichstadtpalastes zu den Initiatoren gehört. Robert Kastl, Geschäftsführer des CSD Berlin, freute sich über die Premiere: „Ein bisschen mehr Glanz und Glitter kann auch dem CSD nicht schaden. Man muss nicht alle Anliegen bierernst transportieren.“

Neben allem Glamour sollten auch ernstere Töne angeschlagen werden. ZDF-„Sportstudio“-Moderator Wolf-Dieter Poschmann wollte sich mit der ehemaligen Profi-Fußballerin Tanja Walther-Ahrens und der Degen-Europameisterin Imke Duplitzer über Homophobie im Sport unterhalten, passend zum diesjährigen Motto des CSD „Fairplay für Vielfalt“. Und Klaus Wowereit sollte am Freitagabend als Gastprediger beim Gottesdienst in der Marienkirche am Alexanderplatz auftreten, zu dem der Kirchenkreis Berlin Stadtmitte in Kooperation mit dem Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg eingeladen hatte.

Am kommenden Samstag wird dann der CSD-Umzug durch Berlin ziehen. Mehr als eine halbe Millionen Menschen werden erwartet, 53 Wagen sind angemeldet, los geht’s um 12 Uhr 30 am Kranzler Eck.

Schon ab dem heutigen Sonnabend wird in Schöneberg gefeiert. Rund um Nollendorfplatz und Motzstraße findet das 19. Lesbisch-Schwule Stadtfest Berlin statt. Auf fünf Bühnen wird ein Programm aus Musik, Tanz und Comedy präsentiert. Auf der Hauptbühne an der Fuggerstraße Ecke Eisenacher Straße diskutiert Gerhard Hoffmann auf dem „Wilden Sofa“ um 15 Uhr mit Grünen-Politikerin Renate Künast, Klaus Lederer von der Linken und „Supernanny“ Katia Saalfrank. Und um 20.30 Uhr tritt Chansonnier Tim Fischer auf. Am Sonntag geht es mit Kim LaBelle und und der Schlagerband Die Kusinen weiter. Sonja Pohlmann

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