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Berlin: Topographie streicht Führungen

Mit fast 950 000 Besuchern im Jahr ist die Topographie des Terrors eine der meist besuchten Gedenkstätten in Berlin. Allein 2012 haben sich rund 62 000 Interessierte von Kennern durch die Räume führen lassen, immer wieder buchten Schulklassen und Universitätskurse einen der rund 30 Ausstellungsreferenten.

Mit fast 950 000 Besuchern im Jahr ist die Topographie des Terrors eine der meist besuchten Gedenkstätten in Berlin. Allein 2012 haben sich rund 62 000 Interessierte von Kennern durch die Räume führen lassen, immer wieder buchten Schulklassen und Universitätskurse einen der rund 30 Ausstellungsreferenten. Nun befürchten die freiberuflich beschäftigten Guides, dass es deutlich weniger bezahlte Führungen geben wird. Vergangenes Jahr waren es 4200, ein Drittel könnten dieses Jahr wegfallen.

Die Topographie des Terrors wird von einer öffentlich-rechtlichen Stiftung betrieben. Sie bestätigte, dass es für die Guides weniger Einsätze geben wird. Hintergrund ist, dass in den kommenden Monaten weniger Geld zur Verfügung steht. Die Stiftung habe, erklärte ein Sprecher, vergangenes Jahr zusätzlich zu den üblichen Haushaltsmitteln für die Führungen noch Sondergelder ausgeben können. Man habe für dieses Jahr also nicht den Haushaltsposten gekürzt, sondern könne schlicht weniger Zusatzgelder einsetzen. Einige Beschäftigte vermuten eher, dass die verspätet fertiggestellte Sonderausstellung „Zeitung im Nationalsozialismus“ ein Grund für die klammen Finanzen sei. Der Stiftungssprecher wies dies am Montag zurück.

Intern hofft man auf mehr Mittel von den Geldgebern des Bundes und des Landes Berlin. Das Interesse an der Ausstellung ist gerade im Gedenkjahr 2013 ungebrochen. In diesem Januar waren schon zehn Prozent mehr Besucher da als im Vorjahresmonat. Am Ort der Topographie an der Niederkirchnerstraße befanden sich einst die Hauptquartiere der SS und Gestapo.Hannes Heine

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