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Berlin: Tote Mutter versteckt: Zwei Jahre Haft

Berlin – Der Sohn hatte die Leiche seiner Mutter 21 Monate lang in einem Wohnwagen in Hohenschönhausen versteckt. Der arbeitslose Mann strich neben seinen eigenen Sozialleistungen die Rente der 76-Jährigen ein.

Berlin – Der Sohn hatte die Leiche seiner Mutter 21 Monate lang in einem Wohnwagen in Hohenschönhausen versteckt. Der arbeitslose Mann strich neben seinen eigenen Sozialleistungen die Rente der 76-Jährigen ein. 44 500 Euro insgesamt. Er wurde als ein angeblich habgieriger Muttermörder angeklagt. „Doch wir wissen nicht, wie es zum Tod der Frau gekommen ist“, ließ die Staatsanwältin am Freitag den Hauptvorwurf fallen. Alle Juristen im Saal sahen es ebenso. Das Gericht sprach ihn der Urkundenfälschung sowie des Betruges schuldig und verhängte zwei Jahre und acht Monate Gefängnis.

Ein bizarrer, gruseliger Fall. Nach dem Hinweis einer Frau wurde der 39-jährige Marian D. im Januar von Polizisten befragt. Er verriet das Versteck der Leiche und gab zu, die Unterschrift seiner Mutter gefälscht zu haben. Gestorben aber sei sie eines natürlichen Todes. Er habe sie geliebt, sie nie ausgenutzt. „Mutter und Sohn lebten in einer ganz engen Beziehung“, glaubten die Richter.

Die frühere Bankangestellte mit einer Rente von monatlich rund 2400 Euro hatte sich seit 2007 mehr und mehr zurückgezogen. Der Sohn, der ganz auf seine Mutter fixiert war, kümmerte sich rund um die Uhr um sie und die zehn Katzen. Als er sie im Mai 2011 tot im Bett fand, habe er keinen klaren Gedanken fassen können. Um finanziell über die Runden zu kommen, verschleierte er ihren Tod. „Die Aussage ist Ihnen nicht zu widerlegen“, sagte die Richterin. Die Todesursache war nach der langen Zeit nicht mehr feststellbar. Vom Mordvorwurf wurde D. freigesprochen. K.G.

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