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Berlin: Tränengarage

Es ist nie zu spät, um Fehler zu machen. Mit den Hinterlassenschaften der DDR sind viele Fehler gemacht worden, und so werden die Touristen wohl die nächsten hundert Jahre durch die Stadt irren und Passanten fragen, wo denn die Mauer geblieben sei.

Es ist nie zu spät, um Fehler zu machen. Mit den Hinterlassenschaften der DDR sind viele Fehler gemacht worden, und so werden die Touristen wohl die nächsten hundert Jahre durch die Stadt irren und Passanten fragen, wo denn die Mauer geblieben sei. Der Tränenpalast am Bahnhof Friedrichstraße hat nicht den gleichen Mahn- und Erinnerungswert, aber auch er ist von hoher symbolischer Bedeutung.

Er steht, man denke, einer Tiefgarage im Weg und soll nun weitgehend abgerissen und anschließend wieder aufgebaut werden, jedenfalls, wenn es nach dem Willen des Bauherren geht. Was hoffentlich nicht passieren wird. Denn die oft nervend doktrinäre Baustadträtin Dubrau liegt hier mit einer ihrer letzten Amtshandlungen völlig richtig. Wir brauchen nicht viel Phantasie, um uns den rekonstruierten Tränenpalast als einen Glaskasten ohne Sinn vorzustellen, als Simulation eines Denkmals, dessen Wert gerade in den verqueren DDR-typischen Bauteilen liegt, die Abriss und Wiederaufbau wohl kaum überstehen würden.

Der Vertrag, der den Bauherren bindet, ist eindeutig formuliert. Und dabei sollte es nun auch bleiben. Denn es ist auch nie zu spät, den einen oder anderen Fehler zu verhindern.

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