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Unzählige Kerzen und zwei Kreuze für die Mutter und ihr ungeborenes Kind: Trauer am Seeufer in Hohenschönhausen

© dpa / Oliver Melis

Trauermarsch für ermordete Maria P.: Hunderte kamen nach Hohenschönhausen

Fassungslosigkeit und Trauer erfüllte hunderte Menschen, die am Sonntagabend der ermordeten 19-jährigen Maria P. und ihres gleichfalls getöteten noch ungeborenen Kindes gedachten. Sie nahmen an einem Trauermarsch in Hohenschönhausen teil.

Sie legten zahllose Blumensträuße nieder, zündeten ein Meer von Kerzen an, hörten Marias Lieblingslieder und gedachten still der bestialisch ermordeten jungen Frau und ihres gleichfalls getöteten noch ungeborenen Kindes: Es waren bewegende Szenen beim Trauermarsch für Maria P. am Malchower See in Hohenschönhausen. Mehrere hundert Menschen jeden Alters, darunter viele Familien mit Kindern, kamen am frühen Sonntagabend zum Ufer des Gewässers am S-Bahnhof Wartenberg, in dessen Nähe die hochschwangere 19-Jährige mit ihrer Familie gewohnt hatte. Viele stützten sich gegenseitig, fassungslos über die Tat vom 22. Januar.

Zwölf Tage nach Marias Tod wollten Freunde, Mitschüler, aber auch viele Bürger aus ihrem Kiez nun Abschied nehmen. Etliche hielten Schilder hoch: „Wir trauern um Maria und Dilara.“ Dilara – so sollte das noch ungeborene Mädchen heißen. Für Mutter und Tochter standen zwei weiße Kreuze am Seeufer, aus Teelichtern wurden die Anfangsstuben ihrer Namen geformt, umrahmt von einem flackernden Herz. Gemeinsam zogen die Menschen in einer großen Runde über die Zingster- Riebnitzer- und Doberaner Straße durch den Kiez – und wieder zurück zum See.

Still und bewegt. Hunderte Menschen nahmen Sonntagabend am Trauermarsch für Maria P. teil.
Still und bewegt. Hunderte Menschen nahmen Sonntagabend am Trauermarsch für Maria P. teil.

© dpa / Oliver Melis

Viele kämpften mit ihren Gefühlen, eine junge Frau griff kurz zum Mikrofon: „Ich habe Maria nicht gekannt. Aber ich habe die vergangenen Tage kein Auge zumachen können. Die beiden sind nun die hellsten Sterne am Himmel.“ Die Menge schwieg.

Der Tod der jungen Frau hatte die Stadt erschüttert

Der Tod der 19-Jährigen hatte vergangenen Freitag die Stadt erschüttert. Sie war von ihrem gleichaltrigen Exfreund Eren T. und einem Komplizen in einen Miettransporter gelockt und in ein Waldstück in Adlershof gebracht worden. Dort soll Eren T. Maria mit einem Schlagstock niedergeschlagen und dann zweimal in den Unterleib gestochen haben. Anschließend wurde sie bei vollem Bewusstsein mit Benzin übergossen und angezündet.

Maria P. und ihr ungeborenes Kind verbrannten lebend. Beide mutmaßlichen Täter sitzen seither in Untersuchungshaft.

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