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Treberhilfe: Steuerzahlerbund kritisiert Ehlert-Gehalt

In der Debatte über die hohen Bezüge des Ex-Geschäftsführers der Treberhilfe, Harald Ehlert, hat der Bund der Steuerzahler gefordert, die Regeln für gemeinnützige Gesellschaften zu überdenken.

„Der Verzicht auf Besteuerung bei gemeinnützigen Gesellschaften ist ein Wettbewerbsvorteil“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Steuerzahlerbundes Berlin, Alexander Kraus: Dafür verlange der Staat aber, dass alle Gewinne in die satzungsgemäße Arbeit zurückfließen. „Deshalb müssen andere Regeln als in der freien Wirtschaft gelten, auch für die Gehälter der Manager.“ Bei so hohen Bezügen wie im Fall der Treberhilfe müsse man darüber nachdenken, ob dies eine „verdeckte Gewinnausschüttung“ sein könne. Bezüge, die Berichten zufolge an das Gehalt des BVG-Chefs heranreichten, der 11 000 Mitarbeiter führt, seien unangemessen. „Dies wäre nicht gedeckt über das Gemeinnützigkeits-Steuerrecht“, sagte Kraus. Ehlert hatte seine hohen Bezüge im Tagesspiegel-Interview auch damit gerechtfertigt, dass Wohlfahrtsbetriebe inzwischen wie Unternehmen der freien Wirtschaft geführt und ihre Manager auch entsprechend bezahlt werden müssten.

Der Vorstand des Diakonischen Werkes Berlin Thomas Dane sagte: „Die Äußerungen von Herrn Ehlert verbessern nicht die Perspektive der Treberhilfe gGmbH. Sie helfen weder der Treberhilfe noch den Klienten oder den Mitarbeitern.“ Die Diakonie hat die Treberhilfe in einem Schreiben um Stellungnahme zu den Untreuevorwürfen gegen Ehlert gebeten. Über deren Ausschluss aus dem Dachverband werde im Juni entschieden.

In der Überschrift des Interviews vom Dienstag wurde der Gesellschafter der Treberhilfe Harald Ehlert mit den Worten „Kein Sozialunternehmer ist seriöser als wir“ falsch zitiert. Er sagte im Zusammenhang mit der Aufzählung seines Bemühens um ordnungsgemäße Geschäftsnachweise: „Mir ist kein Sozialunternehmen bekannt, das mehr als diese Seriositätsausweise bieten kann“. ball

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