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Der Wohnungsleerstand hat sich zwischen 2001 und 2010 auf drei Prozent halbiert.

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Trendviertel 2011: Berlin boomt - in der Mitte und im Westen

Berlin. Ausgerechnet Berlin. "Die Hauptstadt ist die Region mit dem größten Potenzial in Deutschland", sagt Michael Kiefer, Leiter der Immobilienbewertung bei "Immobilienscout 24".

Michael Kiefer hat in einem komplizierten statistischen Verfahren gemeinsam mit den Experten des Handelsblatts eine große Serie zusammengestellt, die Deutschlands Trendviertel vorstellt. Wer dort kauft, kann damit rechnen, dass seine Immobilie an Wert gewinnt.

Tatsächlich sprechen die Daten für Berlin. Nach Angaben des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen hat sich der Wohnungsleerstand zwischen 2001 und 2010 auf drei Prozent halbiert. Das Beratungsunternehmen CB Richard Ellis ermittelte, dass die Mieten von am Markt angebotenen Wohnungen im vergangenen Jahr um durchschnittlich 4,5 Prozent zulegten. Und die Bewerter von Jones Lang LaSalle errechneten, dass der Durchschnittspreis für neu errichtete Eigentumswohnungen im zweiten Halbjahr 2010 um 6,3 Prozent zunahm.

Den Ausschlag für Berlins positive Entwicklung geben zwei Faktoren: Zum einen wachsen Einwohner- und Haushaltszahl in Berlin kontinuierlich. Dem jüngsten Wohnungsmarktbericht der Investitionsbank Berlin (IBB) zufolge stieg die Zahl der Haushalte zwischen 2000 und 2009 um gut neun Prozent. Gleichzeitig verharrt die Neubautätigkeit auf niedrigem Niveau: 2010 genehmigten die Behörden den Bau von lediglich 5470 Wohnungen. Die Folge: Das Angebot wird knapper, und die Preise steigen.

Außerdem "kommen zunehmend Leute mit Geld nach Berlin", wie es Bauträger Detlef Maruhn von der gleichnamigen Unternehmensgruppe auf den Punkt bringt. "Als Immobilienentwickler spüren wir, dass jeder in diese Stadt will", ergänzt Maruhns Geschäftspartner Dirk Germandi von der Profi Partner AG.

Auf Platz eins der Liste von Berlins Trendvierteln liegt Charlottenburg. Die hohe Nachfrage nach Miet- und Kaufobjekten sorgt für die gute Platzierung des Top-Trendviertels. Zentral gelegen, trotzdem ruhig und viele Altbauten locken auch Gutverdiener.

Aber schon auf Platz zwei folgt ein Viertel aus dem ehemaligen Osten, die historische Mitte mit Brandenburger Tor, Staatsoper, Museumsinsel und Gendarmenmarkt. Dort wurde gerade ein 300 Quadratmeter großes Penthouse für 16.000 Euro pro Quadratmeter verkauft, was einen Preis von fast fünf Millionen Euro ergibt. Noch nie wurde in Berlin der Verkauf einer teureren Wohnung bekannt. Dass dieses extrem teure Objekt im Stadtteil Mitte steht, ist kein Zufall. Nach Zahlen von "Immobilienscout 24" gehören die in Mitte registrierten Kaufpreise für Eigentumswohnungen mit fast 2 900 Euro pro Quadratmeter (Bestand) bzw. 3650 Euro pro Quadratmeter (Neubau) zu den höchsten in der ganzen Stadt.

Als besonders begehrt gilt dabei nicht nur die prestigeträchtige Lage am Gendarmenmarkt und Unter den Linden, sondern auch die Gegend um den Hackeschen Markt. Ebenfalls an der Spitze liegen in Mitte die Angebotsmieten - Eigentümer verlangen im Durchschnitt 11,63 Euro pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Der Mietspiegel aus dem Jahr 2008 weist für die Hauptstadt eine Durchschnittsmiete von 4,83 Euro aus.

Quelle: "Handelsblatt Online"

Mehr zum Thema finden Sie bei Handelsblatt Online:
+ Das vollständige Ranking aller Berliner Viertel

+ Alles zur Handelsblatt-Immobilien-Serie Trendviertel 2011 finden Sie unter www.handelsblatt.com/trendviertel. Hier gibt es auch ein interaktives Tool, das zeigt, wie hoch durchschnittliche Kaufpreise und Mieten in Ihrem Viertel sind. Der Benutzer kann sich sogar Analysen für die eigene Straße erstellen. Mit einem Rechner können Immobilienbesitzer den Wert ihres Objekts selbst taxieren.

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