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© Andreas Meyer

Treptow: Rechtsextreme Demo nach Anschlag auf Nazi-Kneipe

Vermutlich Linksextremisten haben in der Nacht zu Sonntag zwei Brandsätze auf die bei Neonazis beliebte Kneipe „Zum Henker“ geschleudert. Am Sonntagabend protestierten Rechtsextreme gegen "linken Terror".

Vermutliche Linksextremisten haben in der Nacht zu Sonntag zwei Brandsätze auf die bei Neonazis beliebte Kneipe „Zum Henker“ in Niederschöneweide geschleudert. Einige der Gäste – die nach Polizeiangaben „überwiegend der rechten Szene“ angehörten – stürmten auf die Brückenstraße, als die Flammen vor dem Lokal aufloderten. Als die Rechten sahen, dass die vermummten Täter mit einem Auto flüchten wollten, warf sich ein 23-Jähriger auf die Motorhaube. Der Fahrer des dunklen Wagens stoppte und setzte zurück. Dabei wurde Enrico S. überrollt, der 28-Jährige erlitt lebensgefährliche Kopfverletzungen. Der 23-jährige Christian K., der auf die Haube gesprungen war, brach sich die Nase, ein 18-Jähriger ein Bein.

Die Täter konnten gegen 2.20 Uhr unerkannt flüchten. Die aus Bierflaschen der Marke Berliner Kindl gebastelten Brandsätze richteten nur wenig Schaden an, sie waren von der Fassade abgeprallt.

Am Sonntag gegen 20 Uhr formierten sich Mitglieder der rechtsradikalen Szene am S-Bahnhof Schöneweide zu einer Demonstration gegen „linken Terror“. Laut Polizei zogen rund 250 Personen zu dem attackierten Lokal in der Brückenstraße, wo eine Kundgebung stattfand. Gegen 22 Uhr endete der Aufzug wieder am S-Bahnhof ohne Zwischenfälle.

Der für politische Delikte zuständige Staatsschutz hat die Ermittlungen zu dem Anschlag übernommen. Es war nicht der erste Angriff der linken Szene auf das Lokal in Niederschöneweide. Ende August waren Farbflaschen gegen die Fassade geworfen worden. Etwa zeitgleich war das Auto von Sascha K., einem Politiker der rechtsextremen DVU, angezündet und das Wohnhaus des stellvertretenden DVU-Landeschefs Torsten Meyer mit Farbe beschmiert worden. Tage später hatte die rechte Szene gegen linke Gewalt demonstriert. Zu allen drei Taten hatte sich die Gruppe „Autonome Antifas“ im Internet bekannt.

Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hatte nach diesen Gewalttaten angekündigt, schärfer gegen militante Linke vorzugehen. Der „Henker“ wird auch in der neuesten Ausgabe des Antifa-Magazins „fightback“ genannt, in der Namen und Adressen Rechtsradikaler veröffentlicht werden. Die Kneipe gilt nach Angaben der „Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus“ als Treffpunkt der Kameradschaft „Frontbann 24“. Ha

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