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Berlin: Triebwerk fiel aus: Notlandung in Berlin

Airbus der Aeroflot mit 210 Passagieren musste Flug nach London in Schönefeld unterbrechen

Ein Airbus A310 der russischen Fluggesellschaft Aeroflot ist am Sonntagvormittag in Berlin-Schönefeld notgelandet. An Bord der Maschine, die von Moskau nach London fliegen sollte, waren 210 Passagiere. Während des Fluges fiel das rechte Triebwerk des zweistrahligen Jets aus. Obwohl der Airbus auch mit einem Triebwerk fliegen kann, entschied sich die Besatzung aus Sicherheitsgründen für eine Landung auf dem nächstgelegenen Flughafen. In Schönefeld unterhält Aeroflot eine ständige Station mit eigenem Personal.

Die Besatzung habe keinen Notfall erklärt, sondern lediglich unter Hinweis auf den Triebwerksausfall die Landeerlaubnis für Schönefeld erbeten, sagte Axel Raab von der Deutschen Flugsicherung. Vorsorglich standen die Flughafenfeuerwehr und Rettungssanitäter in Bereitschaft, brauchten aber nicht einzugreifen, so Flughafen-Sprecher Eberhard Elie. Die Passagiere seien ruhig geblieben. Sie wurden im Transitbereich des Flughafens von Mitarbeitern der Aeroflot betreut. Die Reisenden sollten am Abend mit einer Ersatzmaschine den Flug nach London fortsetzen. Der defekte Airbus bleibt zur Untersuchung und Reparatur vorerst in Schönefeld. Zur Ursache des Triebwerksausfalls konnte die Airline keine Angaben machen.

In der Vergangenheit hatte es mehrfach Notlandungen gegeben. So unterbrach im September 1999 ein Jumbo-Jet der British Airways mit 269 Passagieren auf dem Weg von London nach Hongkong den Flug in Tegel, nachdem in einer Bordtoilette ein Zettel mit einer Bombendrohung entdeckt worden war. Als Täter wurde später ein Steward ermittelt. Im Oktober 2000 entschlossen sich die Piloten eines Jets der Tyrolean Airways auf dem Flug von Wien nach Oslo wegen eines Feueralarms zur Notlandung in Tegel. Der „Brand“ erwies sich jedoch als ein Defekt des Warnsystems.

Ebenfalls im Juli 2002 wurde eine Saab 2000 der Schweizer Crossair schwer beschädigt. Sie war auf dem Weg von Basel nach Hamburg in ein Unwetter geraten und nach einem Irrflug über Norddeutschland schließlich wegen Spritmangels auf dem ehemaligen Militärflugplatz Werneuchen östlich Berlins notgelandet und gegen ein Hindernis auf der Piste geprallt. Die 16 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder blieben unverletzt.

Rainer W. During

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