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Berlin: Trotz Angebot des Investors Wöhrl: Tempelhof soll geschlossen werden

Airline-Chef will Flughafen übernehmen – Betreibergesellschaft lehnt das erst einmal ab

Die Flughafengesellschaft will trotz des Angebots der Fluggesellschaft dba, Tempelhof übernehmen zu wollen, den Betrieb zum 30. Oktober 2004 einstellen. „Wir wollen und können in Tempelhof nichts mehr investieren“, sagte gestern Flughafensprecherin Rosemarie Meichsner. Wenn das Genehmigungsverfahren für den Ausbau Schönefelds zum Flughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) nicht gefährdet werden solle, müsse Tempelhof wie vereinbart geschlossen werden. Termin ist das Vorliegen einer rechtskräftigen Genehmigung für den BBI-Ausbau. Damit rechnen die Planer jetzt für 2005.

Ungeklärt sei zudem, ob die dba, die frühere Deutsche BA, überhaupt regelmäßig mit Düsenmaschinen des Typs „Boing 737“ starten und landen dürfte. Beschlossen habe man bei der Reaktivierung Tempelhofs nach 1990, dass dort nur Propellermaschinen eingesetzt werden sollten. Für Düsenmaschinen habe es nur Ausnahmegenehmigungen gegeben.

Mit einem einfachen Umzug von Tegel nach Tempelhof, wie ihn dba-Chef Hans Rudolf Wöhrl vorgeschlagen hat, sei es nicht getan, so Meichsner weiter. Erforderlich sei dafür auch der Bau weiterer Wartebereiche und möglicherweise auch der Gepäcktransportanlagen. Bis vor kurzem hatte die Flughafengesellschaft noch geplant, rund 10 Millionen Euro dafür zu investieren.

Dagegen befürwortet der FDP-Landesvorsitzende Günter Rexrodt die Pläne Wöhrls. Es sei erforderlich, unternehmerisches Engagement zu stützen, statt es durch bürokratische Hürden zu behindern. Tempelhof durch einen privaten Betreiber zu erhalten, sei eine Notwendigkeit für die Stadt.

Wenn Wöhrl den Flughafen als Betreiber übernehmen wolle, müsse er sich an die Genehmigungsbehörde wenden, sagte Meichsner weiter. Und deren Chef, Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD), hat schon klargemacht, dass Tempelhof wie geplant geschlossen werden solle. Unterstützt wird er von den Regierungsfraktionen. Für die Schließung setzt sich auch eine Bürgerinitiative ein, die auf das Einhalten der Versprechen pocht.

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