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Fernweh. Viele Berliner brachen am ersten Ferienenwochenende zu ihrem Sommerurlaub auf. Ursprünglich hatten sie vom neuen Flughafen BER aus fliegen wollen, jetzt muss der Airport in Tegel den Hauptansturm weiter aushalten.

© dpa

Trotz Mehrbelastung: Tegel besteht Härtetest am Ferienwochenende

Trotz hoher Passagierzahlen gab es keine Probleme beim Betrieb am Flughafen Tegel. Im September folgt die nächste Bewährungsprobe.

Auch wenn er längst noch nicht in Betrieb ist – der BER ist auf dem Flughafen Tegel allgegenwärtig: Der Schriftzug ziert die roten T-Shirts der Service-Mitarbeiter und die Absperrbänder für die Wartebereiche an den Abfertigungsschaltern und den Gates. In den vergangenen Tagen musste der Otto-Lilienthal-Flughafen, wie Tegel auch heißt, einen großen Härtetest bestehen. Und obwohl die Tage des Airports längst gezählt sein sollten, hat er dies recht ordentlich bestanden. 580 Starts und Landungen mussten dort am ersten Freitag in den Schulferien bewältigt werden, rund 70 000 Passagiere wollten abgefertigt werden. An normalen Tagen sind es lediglich rund 52 000. „Das klappte ohne Probleme“, sagt Flughafensprecher Leif Erichsen. Wahrscheinlich sei es „der verkehrsreichste Tag aller Zeiten“ gewesen. Aber sicher wisse man es erst, wenn sämtliche Zahlen ausgewertet worden seien. Sowohl der Flughafen als auch die Airlines hätten sich vorbereitet und die Dienstpläne entsprechend angepasst.

Service-Mitarbeiter in roten T-Shirts standen bereit, um den Reisenden zu helfen. Diese hatte man erstmals eingesetzt, als die Aschewolken des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull vor zwei Jahren den Flugverkehr in ganz Europa durcheinanderbrachten. Nach den damaligen guten Erfahrungen führte man dieses Konzept nun fort.

Am Sonnabend war es dann schon wieder bedeutend ruhiger auf dem Flughafen, 400 Starts und Landungen standen auf dem Plan. Laut Erichsen ist dies die normale Entwicklung während der Ferien. Am ersten Freitag gibt es den Massenansturm, danach pendelt es sich auf den üblichen Sommerflugplan ein. Das Passagieraufkommen bleibt aber hoch, auch wenn jetzt keine Rekordabfertigungen mehr erwartet werden. Doch eine weitere Bewährungsprobe folgt in ein paar Monaten. „Generell ist der September der verkehrsreichste Monat im Jahr“, sagt Erichsen. In dem Monat nehme in Berlin wieder der politische Betrieb seine Arbeit auf, zudem gebe es viel mehr Aufkommen bei den Geschäftsreisen. Dies bedeutet ohnehin nach Angaben des Flughafensprechers mehr Auslastung als der punktuelle Sommerreiseverkehr.

„Tegel ist komplett auf Kante genäht“, sagt Erichsen. Deswegen stoße der Airport an seine Kapazitätsgrenzen, was auch die Passagiere spüren könnten. Er müsse 17 Millionen Passagiere jährlich bewältigen, dabei sei er nur für sieben Millionen Passagiere konzipiert worden. Es könne immer wieder eng werden bei der Abfertigung, bei den Sicherheitskontrollen oder bei der Anfahrt. Deswegen sollten Fluggäste einen ausreichend großen zeitlichen Puffer einplanen.

Eine Air-Berlin-Sprecherin sagt: „Man kann nicht leugnen, dass die Situation in Tegel nicht optimal ist.“ Man sei auf hohe Fluggastzahlen eingestellt und habe entsprechend Personal im Einsatz. Trotzdem empfiehlt sie den Passagieren, „den Check-in über das Internet oder an den Check-in-Automaten vorzunehmen“.

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