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Berlin: Türkische Chefs unterstützen Körting

Unternehmerverband fordert Schuleltern zum Umdenken auf

Ehrhart Körting (SPD) hat ein Tabuthema angesprochen und bekommt dafür viel Kritik – aber auch Verständnis. Der Innensenator warf am Mittwoch im Tagesspiegel ausländischen Eltern vor, durch mangelnde Bereitschaft zur Integration die kriminellen Karrieren ihrer Kinder zu fördern. Bahattin Kaya, erfolgreicher Reiseunternehmer in Berlin, kritisiert wie der Senator die türkischen Eltern. „Vielen ist nicht bewusst, wie wichtig eine gute Erziehung ist“, sagte der Vorsitzende der Türkischen Unternehmervereinigung, die knapp 300 Mitglieder hat. „Die Eltern müssen endlich umdenken und nicht in Häuser in der Türkei, sondern in die Bildung ihrer Kinder investieren“, sagte er. Kaya ist noch vor der Einschulung seiner beiden Töchter, die die dritte und vierte Klasse einer Privatschule besuchen, in die Nähe der Schule nach Neu-Westend gezogen. Wenn türkische Eltern sich Gedanken um die richtige Schule für ihre Kinder machten, so Kaya, sei das schon ein Fortschritt. Dabei bräuchten sie Hilfe.

Kritik an Körtings Aussagen kam unter anderem vom Türkischen Bund, der seine Arbeit diffamiert sieht. Mit einer Reihe von Forderungen an den Innensenator reagierte auch der Türkische Elternverein in Berlin und Brandenburg. Sein Vorsitzender Turgut Hüner sagte, Körting müsse „mehr eigene Beiträge zur Verwirklichung von Integration“ leisten. Dazu gehöre Deutschförderung in Kitas, Vorschulen und Schulen, genauso wie einen Ausbau zweisprachiger Erziehung in Kitas und Schulen.

Suzan Gülfirat

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