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Die Karl-Marx-Allee soll Rennstrecke werden. Weil der Flughafen Tempelhof gerade anderweitig gebraucht wird, rücken nun neue Flächen für Großveranstaltungen in den Fokus.

© Britta Pedersen/dpa

U 5 dicht zwischen Alex und Strausberger Platz: BVG will während der Formel E bauen

Am Tag der Formel E in Berlin muss die BVG den Betrieb der Linie U 5 zwischen Strausberger Platz und Alexanderplatz einstellen. Die anstehenden Baumaßnahmen sind nötig, nach Lösungen für die Fahrgäste wird gesucht.

Von der Idee, am 21. Mai elektrisch angetriebene Rennwagen über die Karl-Marx-Allee jagen zu lassen, ist auch die BVG überrascht worden. Just an diesem Wochenende hat sie Bauarbeiten unter der Erde mit einer Unterbrechung des U-Bahn-Verkehrs geplant – ausgerechnet auf dem Abschnitt, der weiter oben zur Rennstrecke werden soll. Während dort gerast wird, müssen U-Bahn-Nutzer wohl zu Fuß gehen oder auf S-Bahn und Tram ausweichen. Einen Ersatzverkehr mit Bussen wird es nach derzeitigem Stand nicht geben.

Die BVG sei zuversichtlich, eine zumutbare Lösung zu finden, sagte Sprecher Markus Falkner. Das E-Rennen solle nicht an der BVG scheitern. Die Elektroflitzer sollen, wie berichtet, auf der Karl-Marx-Allee unterwegs sein, weil die ursprünglich vorgesehene Strecke auf dem Tempelhofer Feld nicht genutzt werden kann, da in den Hangars Flüchtlingsunterkünfte eingerichtet worden sind. In Tempelhof hat es allerdings bisher auch nur ein Rennen gegeben – die Berlin-Premiere im vergangenen Jahr.

Plan kann nicht geändert werden

Am Renntag muss die BVG den Betrieb der Linie U 5 zwischen Strausberger Platz und Alexanderplatz einstellen. Sie will hier im Bereich des Bahnhofs Schillingstraße eine Weiche einbauen, die erforderlich ist, weil die Kehranlage hinter dem Bahnhof Alexanderplatz vorübergehend nicht mehr genutzt werden kann. Dort wird der Lückenschluss der U 5 zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor vorbereitet. Am Terminplan lasse sich nichts ändern, sagte Falkner. Alles sei aufeinander abgestimmt.

Da für das Rennen, das noch nicht genehmigt ist, der Strausberger Platz sowie Abschnitte der Lichtenberger Straße und der Karl-Marx-Allee bis Höhe Alexanderplatz gesperrt werden müssen, ist ein Ersatzverkehr mit Bussen sehr aufwendig – und teuer. Es wären erhebliche Umwege erforderlich, und der Bahnhof Schillingstraße wäre nur über Nebenstraßen zu erreichen.

Shuttlebusse für die Fahrgäste

Nach den bisherigen Plänen sollen Fahrgäste mit Shuttlebussen zu Haltestellen der Straßenbahn gebracht werden; die Linien M 5, M 6 und M 8 fahren fast parallel zur Karl-Marx-Allee über die Mollstraße. Als Alternative bliebe dann, die knapp zwei Kilometer zwischen Strausberger Platz und Alexanderplatz zu Fuß zu gehen.

Für Jens Wieseke vom Fahrgastverband Igeb ist diese Variante aber keine Lösung: „In dem Bereich wohnen viele Ältere, denen man den Fußmarsch nicht zumuten kann, wenn die U-Bahn ausfällt“, sagt Wieseke. Er hoffe, dass die BVG zusammen mit der Verwaltung eine Lösung für alle finde. Derzeit gebe es mit allen Beteiligten „intensive Gespräche“, sagte BVG-Sprecher Falkner. Immerhin sei es schon gelungen, die Sperrzeit für das Rennen zu verkürzen.

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