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Blick in den Tunnel der U-Bahnlinie 2, in der ein Arbeiter auf den Schienen steht.

© Davids

U-Bahn-Tunnel: Löcher stopfen für 800 Millionen Euro

Das Sanierungsprogramm für undichte Tunnel der U-Bahn reicht bis 2030. Im März starten die Arbeiten für die U2 an der Bismarckstraße. Welcher U-Bahnhof sollte aus Ihrer Sicht mal dringend saniert werden?

Not schafft Provisorien. Im unterirdischen Gleichrichterwerk für die U-Bahn an der Bismarckstraße in Charlottenburg, in dem der Strom von 10 000 Volt auf 750 Volt transformiert wird, tropft schon seit Jahren Wasser durch die Decke. Deswegen hat die BVG die hochempfindlichen elektrischen Anlagen mit provisorischen Abdeckungen aus Holz und Dachpappe geschützt; unter der Decke sind sogar Ablaufrinnen angebracht worden, die das einsickernde Wasser auffangen. Nun will die BVG das Provisorium trockenlegen. Und das werden vor allem Autofahrer spüren: Auf rund einem Kilometer Länge wird es auf der Bismarckstraße dann nur noch zwei statt vier Fahrspuren pro Richtung geben; auch die bisher fürs Parken genutzte fünfte Spur wird entfallen. Insgesamt gibt es im Baustellenbereich zwischen 100 und 200 Parkplätze weniger.

Doch das ist noch längst nicht alles. In einem Langzeitprogramm will die BVG nach Angaben ihres Bauleiters Uwe Kutscher bis 2030 alle vor 1930 gebauten Tunnel sanieren, die fast überall mehr oder weniger undicht sind. Vorwiegend geht es dabei um die Linien U 1 (Warschauer Straße–Uhlandstraße), U2 (Pankow–Ruhleben) und U 3 (Nollendorfplatz– Krumme Lanke). Die Röhren der 1910 eröffneten U 4 (Nollendorfplatz–Innsbrucker Platz) gelten dagegen als robust.

Der Tunnel der U 2 im Bereich der Deutschen Oper ist bereits 107 Jahre alt. Weil die Löcher in der Tunneldecke von außen abgedichtet werden, muss man die Straße aufreißen. Leitungsbetriebe nutzen dies auch für Arbeiten an ihren Anlagen. Weil die BVG anschließend auch wieder die Fahrbahndecke herstellen muss, gibt es auf diese Weise hier zusätzlich ein Anti-Schlagloch-Programm.

Die Arbeiten, die Anfang März beginnen und Ende 2016 abgeschlossen sein sollen, kosten etwa zwölf Millionen Euro, aufgebracht vom Land und vom Bund. Insgesamt umfasst das Sanierungsprogramm ein Volumen von 800 Millionen Euro; 200 Millionen Euro seien davon bereits ausgegeben worden, sagte Kutscher. Unter anderem für die U 5 (Alexanderplatz–Hönow), bei der die Arbeiten in diesem Jahr abgeschlossen werden sollen.

Dafür wird es bereits 2014 eine weitere Engstelle für Autofahrer an der Hardenbergstraße in Charlottenburg geben. Dann wird auch dort zunächst im Bereich um den Bahnhof Zoo der Tunnel abgedichtet; die Röhre unter dem Ernst-Reuter-Platz soll 2015/2016 folgen. Zudem müssen im Bahnhof Zoo die Stahlpfeiler saniert werden, die im unteren Bereich Rost angesetzt haben.

Grundlegend erneuert wird zudem der erst 1978 eröffnete Umsteigebahnhof Bismarckstraße, wo man zwischen den Linien U 2 und U 7 wechseln kann. Der Bahnhof sei einfach gebaut worden, sagte Kutscher. „Und billig hält nicht ewig.“

Und welcher U-Bahnhof sollte aus Ihrer Sicht mal dringend saniert werden? Liebe Leserinnen, liebe Leser, benutzen Sie die leicht zu bedienende Kommentarfunktion weiter unten, diskutieren Sie mit und nennen Sie uns Ihre Beispiele!

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