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Berlin: U-Bahnhöfe wieder mit Personal - "Betreuer" zunächst von 6 Uhr bis 22 Uhr präsent

Die Messerstecherei auf dem U-Bahnhof Hansaplatz und die Folgen zeigten, wie wichtig es sei, wieder ständig Personal auf den Stationen zu haben, sagte gestern der neue Sicherheitsbeauftragte der BVG, Horst Winkler. Spätestens bis Anfang April soll nach seinen Angaben auf den meisten Bahnhöfen zunächst zwischen 6 Uhr und 22 Uhr wieder stets ein Mitarbeiter präsent sein.

Die Messerstecherei auf dem U-Bahnhof Hansaplatz und die Folgen zeigten, wie wichtig es sei, wieder ständig Personal auf den Stationen zu haben, sagte gestern der neue Sicherheitsbeauftragte der BVG, Horst Winkler. Spätestens bis Anfang April soll nach seinen Angaben auf den meisten Bahnhöfen zunächst zwischen 6 Uhr und 22 Uhr wieder stets ein Mitarbeiter präsent sein. Dafür werde der Service- und Sicherheitsbereich der BVG aufgestockt.

Vom Konzept der personalfreien Bahnhöfe hat sich BVG-Chef Rüdiger vorm Walde schon seit längerem verabschiedet. Allein 350 ehemalige Zugabfertiger, die von den Bahnhöfen abgezogen wurden, werden zu "Bahnhofsbetreuern". Sie sollen während ihrer Dienstzeit auf den Bahnsteigen präsent sein, den Fahrgästen helfen und ihnen Auskünfte geben. Um Konflikte im Ansatz zu vermeiden, erhalten sie ein so genanntes Deeskalationstraining. Insgesamt sind dafür nach Winklers Angaben etwa 400 Stellen vorgesehen. Um alle Bahnhöfe in der gesamten Betriebszeit wieder besetzen zu können, seien rund 700 Mitarbeiter, die man aus den eigenen Reihen gewinnen will, erforderlich. Das ursprüngliche Konzept, auf den Bahnhöfen "Bahnhofsmanager" patrouillieren zu lassen, die sich vorwiegend um den Betrieb kümmern, war nicht aufgegangen.

Mit einem neuen System will Winkler auch verstärkt gegen Schwarzfahrer vorgehen. Seit diesem Monat gibt es täglich acht "verstärkte Regelkontrollen, bei denen bis zu 20 Mitarbeiter im Einsatz sind. Zwölf fragen dann in den Zügen nach dem Fahrschein, und die anderen acht "sichern" den Bahnsteig. Vorwiegend sind die "Schaffner im Kontrolldienst" wieder in Dienstkleidung unterwegs, weil so die Hemmschwelle vor tätlichen Angriffen verringert werde, ist Winkler überzeugt, der zuvor stellvertretender Gesamtpersonalratsvorsitzender war. Kontrollen in Zivil werde es aber auch weiter geben.

Reduzieren will die BVG den Anteil der privaten Wachdienste, weil das Unternehmen unter Winklers Leitung einen eigenen Service- und Sicherheitsbereich aufbaut, zu dem etwa tausend Mitarbeiter gehören sollen. Dabei will Winkler aber auf die - privaten - Hundestreifen nicht verzichten. "Von der Wirkung her ersetzt ein Hund acht Mitarbeiter", sagte Winkler dem Tagesspiegel. Derzeit gibt es noch 25 Hunde im Dienst für die BVG.

kt

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