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Berlin: U2-Konzert: Der schwierige Weg zur Karte Der Vorverkauf begann mit einer Computerpanne

„U2? Ham’ wa nicht mehr.

„U2? Ham’ wa nicht mehr.“ Das war die traurige Botschaft der Verkäuferin an der Theaterkasse im KaDeWe gestern Morgen kurz vor zehn Uhr. Als sie um 9.30 Uhr die Kasse öffnete, warteten davor schon viele Fans der irischen Rockgruppe. Eine halbe Stunde später waren alle Karten für das Live-Konzert der „Vertigo-Tour“ am 7. Juli im Olympiastadion weg. „Danach ist unser Computersystem CTS, an dem wir die Tickets ausdrucken, zusammengebrochen“, sagte die Verkäuferin. „Ob wir da nochmal reinkommen, bevor alle Karten verkauft sind, bezweifle ich.“

Da hatten es die U2-Fans in der Schlange bei Karstadt am Hermannplatz besser. Hier dauerte es ein wenig länger, bis das Computersystem zusammenbrach. Sebastian (29) und seine Freundin Nicole (30) schafften es noch vorher, sechs Tickets zu kaufen. „Mehr durfte man ja nicht“, sagte Sebastian. Um ganz vorne in der Warteschlange zu stehen, haben die beiden sogar auf das Frühstück verzichtet. Etwa 60 Kunden standen quer durch die Bekleidungsabteilung für die begehrten Karten an, die zwischen 57,05 Euro für einen Stehplatz und 67,05 und 86,55 Euro für einen Sitzplatz kosten.

Bevor sie sich auf den Weg zu Karstadt machten, hatten Sebastian und Nicole ihr Glück um neun Uhr unter der Ticket-Telefonnummer 01805-570000 und im Internet unter www.eventim.de versucht – aber sie sind nicht durchgekommen. Auch am Nachmittag hieß es unter der Ticket-Hotline „Zur Zeit ist diese Nummer nicht erreichbar.“ Gegen 13 Uhr stellte „Eventim“ den Internet-Zugang ein. Auf der Startseite war zu lesen, dass es keine U2-Tickets mehr gibt.

Als der Computer auch an der Karstadt-Theaterkasse am Hermannplatz nicht mehr funktionierte, hatten die Fans Glück: Die Karstadt-Mitarbeiterin hatte vorher fleißig Tickets ausgedruckt, die sie dann verkaufte. So kam auch der 57-jährige Neuköllner zum Zuge, der seine Frau zum Kartenkaufen vorgeschickt hatte. „Wir kaufen drei Karten, eine bekommt unser Sohn.“ Die Familie ist bereits seit den frühen 80er Jahren begeistert von den vier Iren aus Dublin. „Wir sind sogar schon nach Dortmund gereist, um U2 live zu sehen, als sie bei der ,When Love Comes To Town-Tour’ nicht in Berlin spielten.“

Pech hatten vor allem die Fans, die vor der Theaterkasse in den Potsdamer Platz Arkaden warteten. Der Verkäufer öffnete seinen Schalter erst um zehn Uhr. Da war das Computersystem bereits zusammengebrochen. Kurz nach elf Uhr standen die Fans immer noch ohne Tickets da. „Wir verkaufen in Kürze“, tröstete der Verkäufer. Aber da gab es sowieso nur noch Stehplatz-Karten. Dagegen ist das Problem der Fans, die bereits Tickets haben, ein kleines: Sie ärgern sich, dass die grün-weißen Standard-Karten nur Computerausdrucke sind. „Ich hätte gern ein rot-weißes Ticket mit dem Original-Cover. In Wien gab es die“, sagt Sebastian.

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